Eins ist jedenfalls klar, wenn das nördlichste SOS-Kinderdorf feiert, dann gern mit einem Feuer. Nach zwei Jahren „Corona-Pause“ konnten wir unsere Tradition des Sonnenwendfeuers endlich wieder feiern.
Unsere nordischen Nachbarn, die Schweden, feiern übrigens auch das Sonnwendfeuer, es heißt dort „Midsommar“. Sie sagen selbst dazu, dass es der schwedischste aller Feiertage ist. Die Schweden sind überzeugt, dass ein barfüßiger Spaziergang im Tau, während die Mittsommernacht ins Morgengrauen übergeht, die Gesundheit fördert. Und einen Blumenkranz im Haar zu tragen, ist ein altes Symbol für Wiedergeburt und Fruchtbarkeit. Um die Magie der Blumen das ganze Jahr über zu bewahren, haben die Schweden früher sogar gerne die Sträuße getrocknet. Diese wurden dann ins Weihnachtsbad gelegt, um die Familie gesund durch den langen, kalten Winter zu bringen.
Wir Norddeutschen sind da etwas pragmatischer und freuen uns, gemeinsam mit unseren Kindern und Jugendlichen zur Sonnenwende einen schönen Tag zu verbringen. Nachmittags gab es für unsere Kinder tolle Mitmachaktionen und abends durfte das Fußballspiel nicht fehlen. Eines der Kinder sagte, was wir wohl alle empfanden: „Echt cool, endlich können wir wieder alle zusammen spielen!“ Am Abend war es endlich so weit und unser Sonnenwendfeuer wurde entzündet. Zur Stärkung brachten alle etwas mit, so dass wir wieder ein leckeres Buffet mit selbst gemachten Salaten, Broten und Süßspeisen genießen konnten. Für unsere Einrichtungsleitung, Heico Engelhardt, war es das erste Sonnenwendfeuer. „Ich freue mich sehr, dass das Sonnenwendfeuer stattfinden konnte und bin begeistert von der gemeinsamen Aktion.“
Text: Tanja Nothmann