von links: Jette, Mia, Dirk Baumann, Einrichtungsleitung, Karsten Grumser, Fachdienst, Max, Thorolf Wellmer, Förster, Lene, Renate Steenbock und Hans-Otto Paarmann aus Neukirchen.
© SOS-Kinderdorf e.V.
Der „Geheimrat“ wächst jetzt im nördlichsten SOS-Kinderdorf
Über drei Jahrzehnte ist die Ev.- Luth. St. Antoniuskirche zu Neukirchen mit unserem SOS-Kinderdorf Schleswig-Holstein eng verbunden. Aktive Kirchenmitglieder sammeln bei der jährlichen Haussammlung in den Gemeinden Neukirchen und Heringsdorf Spenden für unser SOS-Kinderdorf. Durch zwei zusätzliche Einzelspenden sind in diesem Jahr 2.639,50 € zustande gekommen.
Eine Streuobstwiese für das SOS-Kinderdorf Schleswig-Holstein
Damit konnte die Idee, eine eigene Streuobstwiese anzupflanzen, umgesetzt werden. Das passende Areal war schon lange auf unserem SOS-Kinderdorfgelände vorhanden und wird nun mit der Streuobstwiese nachhaltig und ökologisch sinnvoll genutzt. Auf Streuobstwiesen können vielfältige Tier- und Pflanzenarten vorkommen. Das erklärt ihre hohe Bedeutung für Ökologie und Naturschutz. Der Erhalt vom Verschwinden bedrohter Obstsorten und ihres genetischen Potentials sind ein weiterer wichtiger Grund für unsere neue Streuobstwiese. Dieses ökologische Potential kann eine Streuobstwiese aber nur bei richtiger Bewirtschaftung und Gestaltung entfalten. Deswegen haben wir uns nach umfangreicher Beratung mit dem Kreisobmann für Naturschutz und Begrünung, Herrn Thorolf Wellmer, für alte Sorten, die auch heute noch traditionell im Streuobstanbau verwendet werden, entschieden. Sie wurden zu einer Zeit entwickelt, als Pflanzenschutzmittel gar nicht oder nur sehr eingeschränkt zur Verfügung standen. Sie sind daher gegenüber Krankheiten und Schaderregern als besonders robust einzustufen.
„Prinz Albrecht zu Preußen“ und „Geheimrat Dr. Oldenburg“
Sorten wie der Herbstapfel „Prinz Albrecht zu Preußen“ oder eben „Geheimrat Dr. Oldenburg“, der aufgrund seines einzigartigen, fast exotisch wirkenden Geschmacks seinen Platz bei uns gefunden hat und nun wächst, aber auch die Mirabelle „Von Nancy“, die Reneklode „Oullins“ und einige andere Obstsorten fanden den Weg zu uns ins das nördlichste SOS-Kinderdorf.
Am 18.10.19 war es soweit, der letzte Baum wurde gemeinsam mit unseren SOS-Kinderdorffamilien und mit einigen Kirchenmitgliedern eingepflanzt. „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen, soll Martin Luther einst gesagt haben“, führte Dirk Baumann, Einrichtungsleitung in seiner Rede aus. „Der ökologischen Gedanke dahinter und die weitere Betreuung unserer Streuobstwiese sind Schritte auf die wir uns freuen. Wir sind dankbar, die Kirchenmitglieder der St. Antoniuskirche zu Neukirchen an unserer Seite zu wissen“, so Baumann. Im Anschluss fand ein reger Austausch mit allen in unserem Jugendtreff statt, kulinarisch verwöhnte uns wieder einmal unser Bereich Ausbildung und Beschäftigung mit einer kräftigen Herbstsuppe.