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Kinderschutz und Unrechtshandlungen

Kinderschutz und Umgang mit Unrechtshandlungen bei SOS-Kinderdorf

In den SOS-Einrichtungen werden Kinder und Jugendliche betreut, für deren Schutz wir in besonderem Maße verantwortlich sind. Da pädagogisches Handeln weder im familiären noch im fachlichen Kontext gänzlich fehlerfrei sein kann, sind wir gefordert, Maßnahmen und Verfahren zu etablieren, um junge Menschen vor Unrechtshandlungen jeglicher Art zu schützen.

Der SOS-Kinderdorf e.V. nimmt seine Verantwortung zum Schutz der Betreuten durch unterschiedliche Präventionsmaßnahmen wahr: Um die Einrichtungen und pädagogischen Mitarbeiter/-innen zu unterstützen und zu sensibilisieren, hat der Verein verbindliche Leitlinien und Handreichungen zum Kinderschutz entwickelt. Zudem finden regelmäßig Fachveranstaltungen und Fortbildungen statt, in denen sich Fachkräfte mit Überforderungssituationen im pädagogischen Alltag auseinandersetzen. Ziel ist es, eine Kultur der Achtsamkeit und des Hinsehens zu etablieren, in der keinerlei physische oder psychische Grenzverletzungen gegenüber den uns anvertrauten Menschen geduldet werden. Für den Fall, dass es dennoch zu einem Übergriff kommt, greift ein Verfahren, das klar regelt, mit welchen Schritten darauf zu reagieren ist.

Die Aufarbeitung des Runden Tisches zur Heimerziehung in den 1950er bis 1970er Jahren hat auch für SOS-Kinderdorf den Anstoß gegeben, sich mit Übergriffen in den eigenen Einrichtungen auseinanderzusetzen. Im Jahr 2010 wurde die Interne Anlauf- und Monitoringstelle für kindeswohlgefährdende Grenzüberschreitungen (IAMst) eingerichtet. Junge Menschen sowie ehemalige Betreute können sich an die Meldestelle wenden, wenn sie Unrecht erlitten haben. Zusätzlich wurde der extern begleitete Fachbeirat Kinderschutz ins Leben gerufen. Damit ist der Kinderschutz in der Organisation SOS-Kinderdorf institutionell verankert und es wird eine professionelle Auseinandersetzung mit Themen wie Macht, Abhängigkeit, Gewalt und Missbrauch gefördert.

Eine Ansprechpartnerin für alle

Marlena Busche ist seit April koordinierende Fachkraft für Kinderschutz

Die Belange der Kinder und Jugendlichen, deren Wohl, Schutz und die Sicherheit, in einem begleiteten und behüteten Umfeld aufzuwachsen, sind stets im Mittelpunkt der Aufgaben des SOS-Kinderdorfes Sauerland. Mit allen Aspekten rund um das Kindeswohl beschäftigt sich seit April nun mit einer halben Stelle die Erzieherin Marlena Busche. Sie absolvierte in den Kinderschutzzentren Köln im letzten Jahr über fünf Monate lang ihre Fortbildung zur Kinderschutz- Fachkraft mit Zertifikat und startete jetzt im April mit viel Energie in das neue Fachgebiet. Ihrem bisherigen Arbeitsfeld, der Außenwohngruppe in der Rathmecke, konnte sie leider nicht treu bleiben und ist nun noch mit einer halben Stelle als Springerin im Dorf aktiv.

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Marlena Busche, koordinierende Fachkraft für Kinderschutz im SOS-Kinderdorf Sauerland

Am Hönne-Berufskolleg begann die Mendenerin 2014 ihre Ausbildung zur Erzieherin und im Jahr 2016 hatte sie schließlich während ihres  Anerkennungsjahres den ersten beruflichen  Kontakt zum SOS-Kinderdorf Sauerland. Im Haus 2 war zu dieser Zeit eine Gruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge neu eingerichtet worden. „Das war eine herausfordernde Aufgabe“, erinnert sich Marlena Busche rückblickend. Nach und nach habe sie sich dann dem Thema Kinderdorf langsam genähert. Die nächste Station wurde die Jugendwohngruppe im Haus vier, wo Marlena Busche das tägliche Leben der jungen Bewohner des Kinderdorfes begleiten konnte. Themen wie Elternarbeit, Schule, Ausbildung und der Kontakt zu den Behörden waren hier vordergründig. Seit 2018 ist sie schließlich in der Außenwohngruppe Rathmecke als Erzieherin tätig gewesen.


Ihre Beschäftigung  in der Stabsstelle als koordinierende Kinderschutzfachkraft geht Marlena Busche mit Optimismus an: „Kinderschutz im Dorf betrifft alle Bereiche. Das fängt bei der Beleuchtung der Wege an, geht über abschließbare Kinderzimmertüren bis hin zu Gesprächen über individuelle Probleme. Es ist ein weites Feld.“ Im Rahmen ihrer Fortbildung ist sie sensibilisiert worden zum Thema Kindeswohl, hat gelernt, welche Hilfen es für Familien und Einzelne geben kann und welche Schritte von Fall zu Fall gegangen werden können.  Marlena Busche möchte Präsenz im Dorf zeigen und ist Gesprächen auch mit allen Mitarbeitern und Bewohnern des Dorfes gegenüber offen. „An dieser Aufgabe finde ich interessant, dass sie so vielseitig ist. Hier geht es nicht darum, einzelne Dinge zu bewerten. Vielmehr muss man immer das Gesamtbild beurteilen, die Entwicklungen berücksichtigen und manchmal auch sehr rasch handeln. Der Kinderschutz sollte bei jedem Thema immer und Allen im Bewusstsein sein.“  Dieser Aufgabe möchte sich Marlena Busche ab sofort  gerne widmen. Aktuell koordiniert sie mit Tanja Ebernickel zukünftige Aufgaben, Projekte  und Themen für das Kinderdorf.  Im ersten Schritt wird eine Risiko-Analyse für die Kinder und Jugendlichen anstehen,  die Marlena Busche digital entwickelt hat. Eine weitere Idee ist die Etablierung eines Präventions- und Stärkungs- Kurses für Kinder und Jugendliche im Dorf.


Als Ansprechpartnerin für Mitarbeiter*innen und auch für Kinder hat Marlena Busche ihr Büro vorerst  in der ersten Etage im Haupthaus  bezogen und ist dort unter der Rufnummer 67240-296 erreichbar.

SOS-Kinderdorf unterstützt die Kampagne "Kein Raum für Missbrauch"

Das Wohlergehen und der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor jeglicher Art von (sexualisierter) Gewalt innerhalb sowie außerhalb unserer Einrichtungen ist dem SOS-Kinderdorf e.V. ein wichtiges Anliegen, dem wir nicht zuletzt durch die Unterstützung der Kampagne der Bundesregierung "Kein Raum für Missbrauch" Ausdruck verleihen möchten. SOS-Kinderdorf fördert die Sensibilisierung gegenüber sexuellen Übergriffen und Gewalt und trifft in seinen Einrichtungen die erforderlichen Maßnahmen, um Kinder und Jugendliche zuverlässig davor zu schützen.