Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche beider Geschlechter und aller Altersstufen, bei denen eine längerfristige Perspektive angedacht ist und ein intensives und kontinuierliches Beziehungsangebot für den weiteren Entwicklungsprozess förderlich erscheint. Dabei finden vor allem die Bedürfnisse von Geschwistergruppen besondere Berücksichtigung.
Die Aufnahme erfolgt in der Regel aufgrund massiver Krisen, die ein Verbleiben der Kinder in ihrem bisherigen Lebensumfeld zumindest mittelfristig unmöglich machen. Der Aufnahmeprozess wird in Absprache mit dem Jugendamt und der Herkunftsfamilie sorgfältig vorbereitet.
Krisen sind häufig begleitet von
- Störungen in der sozialen Entwicklung
- tiefgreifenden Verhaltensstörungen und emotionalen Störungen
- Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren
- reaktiven Störungen z.B. aufgrund familiärer Belastungen
- Störungen im Bereich Sozial-, Arbeits- und Leistungsverhalten, die aufgrund des strapazierten Bindungsgeflechtes und der Schwere der Auffälligkeit innerhalb der Familie nicht mehr gefördert werden können
Die Rechtsgrundlage für die Aufnahme der Kinder sind die §§ 27 ff, insbesondere § 34 und § 35a in Verbindung mit § 36 und §41 des SGB VIII.
Unsere Ziele
Durch den Aufbau tragfähiger, vertrauensvoller Beziehungen soll den Kindern und Jugendlichen eine längerfristige stabile Perspektive in familienähnlichen Strukturen geboten werden.
Weitere Zielsetzungen sind
- Aufholen von Entwicklungsrückständen
- Stärkung vorhandener Ressourcen
- soziale Integration
- Entwicklung sozialer Kompetenz
- Förderung von Selbstwertgefühl
- Erhaltung der familiären Bindungen
- Vorbereitung auf die Selbständigkeit
- Aufbau einer engen Bindung, die auch über den stationären Aufenthalt hinaus tragfähig bleibt
- Kontakterhalt auch nach dem Verselbstständigungsprozess
Inhalte der pädagogischen Arbeit
- Langfristiges und kontinuierliches Beziehungsangebot durch die Kinderdorfmutter/den Kinderdorfvater, die/der ihren/seinen Lebensmittelpunkt in der Kinderdorffamilie hat
- familienähnliches Setting, das ein geschwisterliches Miteinander fördert und ein Gefühl von einem zweiten Zuhause für die Kinder ermöglicht
- Laufende Reflexion und Prozessanalyse
- Beobachtung und Dokumentation
- Freizeitgestaltung als Integration in das soziale Umfeld der Kinderdorffamilie
- Begleitung von therapeutischen Maßnahmen
- Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie
- zielgerichtete Auftragsklärung (Hilfeplanung)