Medienkompetenz kann man lernen

21. September 2017

Heico Engelhardt ist nicht nur Einrichtungsleiter des SOS-Kinderdorf Zwickau, sondern auch im Beirat der USK aktiv, der freiwilligen Selbstkontrolle der Computerspielewirtschaft. Er weiß, wie wichtig es ist, Kindern die richtige Medienkompetenz beizubringen. Vor der Spielekonsole und im richtigen Leben.
Im Jugendzentrum „Spinnwebe“ des SOS-Kinderdorfs Zwickau geht es heiß her. Am Computer und der Spielekonsole wird konzentriert gespielt und gleich nebenan tüfteln einige Jugendliche daran, alte Windows-Spiele für moderne Rechner umzuschreiben. Erzieher Jonny Meinel sieht die Aktivitäten gelassen, denn die Kinder dürfen täglich eine Stunde lang die Spielemedien nutzen und die Erfahrung zeigt, dass die Selbstkontrolle unter den Jugendlichen wunderbar funktioniert.
Spielen ja, aber zeitlich beschränkt
Es hat keinen Sinn, Medien wie Computer, Videospiele und natürlich das Handy pauschal zu verurteilen, erklärt Heico Engelhardt „sonst entsteht eine Kluft zwischen der Welt der Jugendlichen und der der Erwachsenen“. Viel wichtiger sei es, dass die Erwachsenen sich für die Welt ihrer Kinder interessieren und akzeptieren, dass Medien einfach dazu gehören.
In der Spinnwebe wird oft gemeinsam mit den Spielern mitgefiebert. Manche Computerspiele sind mehr als Unterhaltung, sie sind richtiger Sport, findet der Medienexperte des SOS-Kinderdorfs. Er rät, die Kinder nicht allein zu lassen, sondern sich ruhig mal das ein oder andere Spiel von ihnen erklären zu lassen. Oft hilft einem das zu verstehen, warum Kinder und Jugendliche diese virtuelle Welt so fasziniert. Und: Die Altersfreigabe auf den Spielen hat durchaus ihren Sinn. Sie besagt, dass Kinder und Jugendliche ab dem angegebenen Alter keinen Schaden nehmen – daran sollte man sich unbedingt halten, so Heico Engelhardt.
Im SOS-Jugendtreff dürfen sich die Kids ruhig mal aus der realen Welt verabschieden, aber gleichzeitig wird aufgepasst, dass sie den Weg aus dem Datennetz wieder zurückfinden. Ein Grundsatz, mit dem man auch als Familie in den eigenen vier Wänden Medienkompetenz leben kann.

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