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Ausbildung im SOS-Kinderdorf
Zouei - Erste Schritte im Gastgewerbe

Ein Neustart für Zouei

Im SOS-Kinderdorf Saarbrücken können junge Menschen, die es sonst auf dem Arbeitsmarkt schwer haben, Ausbildungen im Gastgewerbe absolvieren. Eine der Azubis ist die 25-jährige Zouei aus Afghanistan.

Wenn Zouei morgens ihre Uniform anzieht, muss jede Haarsträhne sitzen und die Bluse faltenfrei sein. Auch mit der Tischdeko gibt die 25-Jährige sich große Mühe, präzise gefaltete Servietten und frische Blumen gehören für sie selbstverständlich dazu.  „Ich will, dass alles immer schön ist“, sagt sie lachend und streicht ihre Bluse glatt.

Zouei macht eine Ausbildung im Gastgewerbe, aber nicht in einem gewöhnlichen Restaurant sondern im Ausbildungsrestaurant des SOS-Kinderdorf Saarbrücken. In dem Betrieb wird jungen Menschen mit eher geringen beruflichen Chancen ein Neustart ermöglicht. „Das Ziel ist, auch diese benachteiligten Jugendliche in den Arbeitsmarkt zu integrieren“, erklärt Zoueis Ausbilderin Beate Klein.

Zouei – geflohen auf Afghanistan

Zouei lebt noch nicht lange in Deutschland. Geboren wurde die junge Frau mit den langen dunkeln Haaren und den großen Augen in Afghanistan, aus dem sie erst vor einigen Jahren floh. In Deutschland bereitet ihr vor allem die fremde Sprache Schwierigkeiten. Einen normalen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz  zu finden, war für sie nahezu unmöglich. „Ich bin nun einmal nicht von hier“, sagt sie. Doch dann stößt sie auf das Ausbildungsprogramm des SOS-Kinderdorfs, macht erst ein Praktikum und schlägt sich im Restaurantbetrieb so gut, dass ihr im Anschluss ein Ausbildungsvertrag angeboten wird. Das Besondere  an dem Ausbildungsrestaurant: Es dient vor allem der Versorgung der SOS-Mitarbeiter und der anderen Azubis der SOS-Ausbildungsprogramme vor Ort. Ein Gewinn muss nicht erzielt werden. Außerdem werden die Azubis während ihrer Zeit hier auch sozialpädagogisch betreut. Für viele ist das eine wichtige Stütze.

Normale Wirtschaftsbetriebe können sich oft nicht die Zeit nehmen, so wie wir das können Wir können hier viel intensiver mit ihnen arbeiten, Lücken zum Beispiel aus der Schule schließen und sie besser auf die Prüfungen und den Beruf vorbereiten.



Beate Klein über die Vorteile der Ausbildung bei SOS-Kinderdorf

Ausbildung auf höchstem Niveau

Trotz der besonderen Umgebung und der familiären Atmosphäre des Restaurants ist es Beate Klein wichtig nach den höchsten Standard der Gastronomie auszubilden – vom gründlichen Gläserpolieren bis hin zum formvollendeten Servieren – eine Ausbildung light soll das Programm auf keinen Fall sein. Denn nur so haben die Jugendlichen später alle Chancen auf dem Arbeitsmarkt. „Denn grundsätzlich hat Gastronomie schon den Vorteil, dass man sehr vielseitig ist und man später deutschlandweit, europaweit, überall eine Arbeit finden kann“, so Klein.

Zouei möchte weiterlernen und Hotelfachfrau werden

Auch Zouei fühlt sich in dem Betrieb gut aufgehoben. „Neben meiner Ausbildung wird mir zum Beispiel auch mit Anträgen und der Schule geholfen. Ich lerne sehr viel, habe Freunde gefunden und fühle mich sehr wohl“, sagt sie.  So überrascht es nicht, dass Beate Klein schon nach wenigen Monaten positive Veränderungen an der jungen Frau auffallen: „Früher hat sie sich sehr versteckt, war schüchtern und ängstlich. Mittlerweile geht sie viel mehr auf die Gäste zu und ist viel fröhlicher.“ Auch Zouei hat in den vergangenen Monaten gemerkt, dass ihr die Arbeit mit Menschen liegt. Später könnte sie sich auch vorstellen als Hotelfachfrau zu arbeiten. Doch jetzt freut sich Zouei erstmal auf den nächsten Menüabend des SOS-Kinderdorfs Saarbrücken: Bei dieser besonderen Veranstaltung üben die Azubis die Vorbereitung und den Ablauf einen Mehrgangmenüs mit allem drum und dran - und Zouei darf die Tische besonders schön dekorieren.