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Drei Plätze auf dem Siegertreppchen

29. September 2020

Freudestrahlend aber auch mit Tränen in den Augen verabschieden sich die Absolvent*innen des Ausbildungsganges  mit einem großen Geschenk und ihrem Prüfungszeugnis in den Händen. Sie schauen auf drei ereignisreiche Jahre ihrer Ausbildung im SOS-Kinderdorf Saarbrücken zurück. 
Insbesondere das letzte Halbjahr hat auch aufgrund der Corona Pandemie seine Spuren hinterlassen. „Ich hatte große Sorgen die Prüfungsanforderungen nicht bewältigen zu können. Ohnehin fällt es mir sehr schwer Arbeitsabläufe in Erinnerung zu behalten, wenn ich diese nicht regelmäßig wiederhole“, berichtet Chantal. „Dass das über die Heimarbeit mit den verschiedenen praktischen Arbeitsaufträgen und der Unterstützung durch die Ausbilder*innen und Sozialpädagog*innen dann doch alles so gut geklappt hat macht mich richtig stolz.“
Trotz allem war diese Phase sehr kräftezehrend für alle Beteiligten und die große Erleichterung, als zumindest die Absolvent*innen dann Mitte April doch endlich wieder die Berufsschule und den Ausbildungsbetrieb besuchen durften, war fast nicht in Worte zu fassen. „Was wir dann in den verbliebenen sechs Wochen noch alles gemeistert haben um mit den drei ersten Plätzen belohnt zu werden, hat uns noch enger verbunden. Außerdem mussten wir uns noch auf Bewerbungen und Vorstellungsgespräche konzentrieren, damit sich die ganze Mühe auch lohnt“, resümiert Katharina. Und auch das hat sich ausgezahlt, erste Vermittlungserfolge konnten bereits unmittelbar nach der Prüfung verzeichnet werden.

Eine positive Zukunft im Blick

Unterschriebene Arbeitsverträge und geplante Vorstellungsgespräche runden diese Zeugnisübergabe ab. „Es ist immer wieder schön zu sehen, wie toll sich unsere Auszubildenden in drei Jahren entwickeln und wie es ihnen gelingt, auch langfristig im ersten Arbeitsmarkt zu bestehen. Wir haben das Niveau so angepasst, dass realistische Anforderungen, trotz der verschiedenen Hemmnisse unserer Zielgruppe, als Grundelement der Ausbildung zu verstehen sind. Die Reinigung von nunmehr insgesamt 17 Außenstellen und die Organisation eines Tagungshauses mit Restaurant, Veranstaltungsbewirtung und Wäschepflege sind folglich die beste Voraussetzung“, berichtet Ausbilderin Bianca Bender.
„Auch Kundenwünsche werden bei uns groß geschrieben“, ergänzt Verena, die den zweiten Platz auf der Landesrangliste belegt hat. „Ob es sich um diverse Näharbeiten, Mangeln verschiedener Wäschestücke oder das Reinigen von vermeintlich aussichtslosen Textilfällen handelt, wir geben nicht auf“, wirft Chantal lachend ein. Sie musste das Thema der Textilverarbeitung im Rahmen ihrer Prüfungsaufgabe 90 Minuten bearbeiten und weiß daher, wovon sie spricht.

„Man kann alles schaffen, wenn man nur will“

„Es ist uns sehr wichtig Zuversicht zu vermitteln und das Grundvertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken. Unsere Auszubildenden haben dieses in ihren durchschnittlich zwanzig ersten Lebensjahren, bevor sie zu uns kommen nicht erfahren und eben dieses Vertrauen zu stärken ist im Hinblick auf die jeweilige Vorgeschichte eine große Herausforderung, die wir nur im Team und auf Augenhöhe bewältigen können“, berichtet Christine Kiel, die für dieses Ausbildungsjahr als hauptverantwortliche Ausbilderin alle Fäden zusammengeführt hat. „Man kann fast alles schaffen, wenn man nur will! Das sieht man doch an uns…oder wer hätte vor drei Jahren gedacht, dass gerade wir schüchternen und ängstlichen Mädels die Landesbesten werden“, resümiert Verena lachend.