Aktuelles

Anders als geplant…

01. September 2020

Ein sicher geglaubter Ausschreibungsgewinn geht an einen Konkurrenten - und blitzschnell müssen alle Beteiligten reagieren
In der jüngsten Vergangenheit konnten jedes Jahr neue Qualifizierungsangebote für Mütter im Bereich Familie, Bildung und Beratung des SOS-Kinderdorfs Saarbrücken etabliert werden. Koordinatorin Barbara Langendörfer sagt dazu zusammenfassend: „Wir sind immer auf der Suche nach neuen Ideen, mit denen wir das Jobcenter und das Ministerium für unsere Maßnahmen begeistern können.“ Und diese haben in der Vergangenheit, inhaltlich wie preislich, durchaus überzeugt.
Doch Ende Juli wurde eine Ausschreibung an einen Konkurrenten vergeben und die erfolgreiche Arbeit der beiden letzten Jahre kann im gewohnten Rahmen nicht weitergeführt werden. „Das hat uns tatsächlich hart getroffen – der Mietvertrag für einen neuen Standort, das Personal - alles war bereits vorbereitet. Nun mussten wir die vorgesehenen MitarbeiterInnen vorübergehend anders innerhalb der Einrichtung einsetzen“, sagt Bereichsleiterin Tanja Duttlinger.
Und Fachanleiterin Ute Ballas ergänzt: „Plötzlich war meine halbe Stelle nicht mehr existent. Zum Glück ging es intern sofort an die Lösungsfindung.“ Mit dem Jobcenter und dem saarländischen Arbeitsministerium wurden konkrete Alternativen besprochen und der Schaden könnte bereits Ende des Jahres behoben sein.
Für Ballas fand sich vorübergehend ein neues Einsatzfeld, wofür durch einen Crash-Kurs erst noch die formalen Voraussetzungen geschaffen werden mussten: „Ute wird im nächsten halben Jahr mit einem Teil ihrer Stelle in unserer  Schulnachmittags­betreuung arbeiten“, berichtet Koordinatorin Tanja Spang.
„Zur Anwendung kommen die erlangten Kenntnisse dann in der für Anfang nächsten Jahres neu geplanten Maßnahme, in der junge Mütter mit Migrationshintergrund für die Arbeit in der Nachmittagsbetreuung qualifiziert werden sollen. Meinen Unterricht kann ich dann möglichst praxisnah gestalten - gerade bei Frauen mit Sprachschwierigkeiten eine enorm wichtige Voraussetzung für ein gutes Gelingen“, resümiert Ballas.
Auch die Arbeitsplätze der anderen KollegInnen blieben erhalten. „Wir gehen als Team sogar gestärkt aus dieser Situation heraus; die KollegInnen sehen, dass wir auch beim Misslingen gute Lösungen finden“, sagt Duttlinger und umschreibt damit das gestiegene Resilienz-Empfinden in ihrem Bereich. Abschließend fügt sie hinzu: „Wenn alles wie geplant klappt, hätten wir sogar noch ein kleines Wachstum im Bereich.“