„ABC der Pflege“ als Grundlagenwissen für einen guten Einstieg in den Pflegeberuf.
PerspektiFA – ein Angebot des Bereiches Ausbildungsangebote im SOS-Kinderdorf Saarbrücken, das sich seit 2016 an junge Geflüchtete unter 25 Jahren richtet. „Neben dem Alltagstraining, dem Deutschkurs und der beruflichen Integration in den sozialen Bereich steht die Vorbereitung auf Pflegeberufe im Mittelpunkt. Grundlegendes Ziel ist hier die Vermittlung von pflegerischem Grundlagenwissen“, berichtet Sozialpädagogin Simone Koch. „Auch alltagspraktische Dinge wie Kochen oder das Erstellen von Bewerbungsunterlagen werden bei uns vermittelt“.
Herausforderung Corona
Seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich einiges verändert: Von Ende März bis Mitte Mai 2020 gab es tägliche Lernaufgaben und E-Mails statt Präsenzunterricht. „Es war uns ein wichtiges Anliegen, den Kontakt mit den Teilnehmenden in dieser schwierigen Situation konstant aufrechtzuerhalten. Ängste, Unsicherheiten und die Isolation wurden insbesondere von den traumatisierten und aus prekären Familienverhältnissen stammenden Teilnehmenden als besondere Herausforderung erlebt“, erzählt Deutschlehrerin Silke Steffen.
„Diese besondere Zeit haben unsere Teilnehmenden mit viel Einsatz, Fleiß und Engagement gemeistert“, berichtet Carmen Hellbrück. Zur Vorbereitung auf die Ausbildung im pflegerischen Bereich vermittelt sie den jungen Erwachsenen Grundlagenwissen in der Pflege.
Der Pflegealltag in Schlagwörtern
Mit den Teilnehmenden von PerspektiFA hat Hellbrück anhand eines Leitfadens wichtige Inhalte erarbeitet, die nachhaltig in die Ausbildung einfließen können – entstanden ist daraus das PerspektiFA „ABC der Pflege“. Von A wie Aufmerksamkeit über L wie Lagerung bis Z wie Zeit erläutert die Broschüre Schlagwörter des Pflegealltags, die den Teilnehmenden als Einstieg in das Berufsleben am Ende der Maßnahme überreicht wird. „Ich möchte mit diesem Büchlein dazu beitragen, dass unsere Pflegekräfte von morgen die Freude an diesem herausfordernden Beruf nicht verlieren und auch in stressigen Situationen die Grundsätze nicht aus dem Blick verlieren“, resümiert Hellbrück. Gerade mit den Erfahrungen aus der bisherigen Bewältigung der Pandemieauswirkungen auf das Qualifizierungsangebot gilt dieser Satz noch mehr.
Erfolg auf ganzer Linie
Trotz der schwierigen Umstände konnten fünf Teilnehmende in Ausbildung vermittelt werden. Zwei Teilnehmende konnten ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beginnen und zwei weitere haben einen Platz an der Berufsschule für Soziales erhalten. Einer jungen Frau gelang es, trotz fehlender Präsenzzeit in der Maßnahme, ihr Zertifikat zur Schwesternhelferin abzulegen. „Die junge Frau hatte sich zuhause bestmöglich vorbereitet und gemeinsam mit Carmen Hellbrück schwierige und komplexe Inhalte aufgearbeitet. Somit konnte sie rechtzeitig zum Beginn ihrer Ausbildung als Pflegefachfrau das Zertifikat zur Schwesternhelferin ihr Eigen nennen. Insgesamt haben vier Teilnehmende das Zertifikat zur Schwesternhelferin/zum Pflegediensthelfer erfolgreich absolvieren können“, betont Simone Koch abschließend. Und darauf können sie und das gesamte Team sehr stolz sein.