Einst Nutzgarten jetzt Spielwiese mit Blumenrabatten
© SOS-Kinderdorf Saar
Einst ein Nutzgarten, dessen Ernte eine Familie ernährte, dann eine Weide für ein paar Schafe, dann Blumengarten.
Mitten in der Stadt Merzig, hinter dem Mehrgenerationenhaus des SOS Kinderdorf Saar erstreckt sich diese Fläche, die bis vor ca. einem Jahr als ein Verweilplatz für Gäste des Hauses zur Verfügung stand. Überraschend ist ohnehin, dass hinter den Stadthäusern Nutz- und Erholungsgärten in beachtlicher Zahl vorhanden sind!
Sicherer Spielbereich für die Kinder
© SOS-Kinderdorf Saar
Mit Bezug des Mehrgenerationenhauses gestaltete Birgit Recktenwald, Naturfreundin und Gärtnerin, mit einigen Mitstreitern das Brachland in einen ansprechenden Aufenthaltsort. Der marode Schuppen, seinerzeit als Unterstand für die Schafe gebaut, gab jetzt Anlass zu Überlegungen, wie der Garten am Mehrgenerationenhaus neu und nach den Bedürfnissen der Nutzer*innen gestaltet werden kann. Bewegungsfläche, auch für Menschen mit Orientierungsschwächen und Geheinschränkungen, sicherer Spielbereich für die Kinder, mit attraktiven Spielmöglichkeiten gestaltet, Sitzflächen für die Gäste und natürlich Blumen und Kräuter – das alles sollte im neuen Garten vorhanden sein.
Unterstützung von vielen Seiten
Dr. h.c. Ingo Nienas, Garten- und Landschaftsarchitekt aus Lebach setzte die Überlegungen und Wünsche planerisch um, die Baumschule Leick, aus Merzig-Ballern realisierte den Plan.
Eine solche Umgestaltung kostet viel Geld. Die Fa. Tupperware kam hier zu Hilfe. Sie spendete 20.000€ aus Werbeaktionen der Tupperware Beraterinnen, Herr Nienas spendete die Hälfte seines Honorars und tat einen weiteren Spender auf, der den Rollrasen bezahlte!
In der Feinarbeit, zum Schluss, kam nun wieder Birgit Recktenwald ins Spiel, die seit Start des Mehrgenerationenhauses, vor 14 Jahren, den Garten hegt und pflegt. Sie bepflanzte und gestaltete auch im neuen Garten die Beete, baute zusammen mit einem jungen Flüchtling eine Pergola, an der sich eine Glyzinie als Schattenspender emporrankt, gestaltete Sitzgelegenheiten für die Kleinsten und vieles mehr.
Ein Staketenzaun, rund um den Garten, vermittelt einen einladenden ländlichen Charakter. Zwei Zuwege ermöglichen einen barrierefreien Zugang. Jetzt, im Herbst, lädt er mit spätsommerlicher Blumenpracht, Sonnen- und Schattenbereichen zum Verweilen, Spielen und Zusammentreffen – auch außerhalb der Öffnungszeiten des Mehrgenerationen-hauses-ein.
Offizielle Vorstellung des Gartens
Ende August wurde der Garten bei einem Fest mit allen Besucher*innen des Mehrgenerationenhauses offiziell vorgestellt. Joachim Selzer, Leiter des SOS - Kinderdorf Saar, würdigte die Arbeit aller Beteiligten am Projekt und das Ergebnis ihrer Arbeit. Birgit Recktenwald, als Gestalterin und Pflegerin des alten und neuen Gartens, blickte mit einem weinenden Auge zurück; „ Die vorherige Gestaltung des Gartens bot mehr Raum für die Natur und ein großzügiges Zuhause für die Insektenwelt. Wer mich kennt, weiß, dass mein Gärtnern und Tun dazu beitragen will, dass Mensch und Natur verstärkt zusammen kommen, in ihrer natürlichen Gemeinschaft.“ Die Neugestaltung kann sie dennoch mit einem lachenden Auge anschauen: “Die größere Nutzbarkeit für Jung und Alt wird die Menschen der Natur näher bringen“, – mitten in der Stadt.