Der SOS-Kinderdorf e.V. nimmt seine Verantwortung zum Schutz der Betreuten durch unterschiedliche Präventionsmaßnahmen wahr: Um uns als Einrichtung und die Mitarbeiter*innen zu unterstützen und zu sensibilisieren, hat der Verein verbindliche Leitlinien und Handreichungen zum Kinderschutz entwickelt. Zudem finden regelmäßig Fachveranstaltungen und Fortbildungen statt, in welchen sich Fachkräfte mit dem Thema Kinderschutz auseinandersetzen.
Ziel ist es, eine Kultur der Achtsamkeit und des Hinsehens zu pflegen, in der keinerlei physische oder psychische Grenzverletzungen gegenüber den uns anvertrauten Menschen geduldet werden. Egal, von wem diese Grenzverletzungen ausgehen.
Auch in unserem SOS-Kinderdorf Nürnberg werden Kinder und Jugendliche betreut, für deren Schutz wir in besonderem Maße verantwortlich sind. Da pädagogisches Handeln weder im familiären noch im fachlichen Kontext gänzlich fehlerfrei sein kann, nehmen wir die Verantwortung sehr ernst, Maßnahmen und Verfahren vor Ort zu etablieren, um junge Menschen vor Unrechtshandlungen jeglicher Art zu schützen. Für den Fall, dass es dennoch zu einem Übergriff kommt, greifen Verfahren, die klar regeln, mit welchen Schritten darauf zu reagieren ist.
Einrichtungsübergreifende Anlaufstelle:
Die Aufarbeitung des Runden Tisches zur Heimerziehung in den 1950er bis 1970er Jahren hat auch für SOS-Kinderdorf den Anstoß gegeben, sich mit Übergriffen in den eigenen Einrichtungen auseinanderzusetzen. Kurz darauf wurde im Jahr 2010 die Interne Anlauf- und Monitoringstelle für kindeswohlgefährdende Grenzüberschreitungen (IAMst) eingerichtet. Junge Menschen sowie ehemalige Betreute können sich an die Meldestelle wenden, wenn sie Unrecht erlitten haben. Zusätzlich wurde der extern begleitete Fachbeirat Kinderschutz ins Leben gerufen. Damit ist der Kinderschutz in der Organisation SOS-Kinderdorf institutionell verankert und es wird eine professionelle Auseinandersetzung mit Themen wie Macht, Abhängigkeit, Gewalt und Missbrauch gefördert.