Christiane Stößel hat die Gesamtleitung übernommen
Zuletzt führte Bärbel Bebensee das SOS-Kinderdorf Nürnberg, nun hat die 61-Jährige die Gesamtleitung an ihre Nachfolgerin Christiane Stößel übergeben.
Christiane Stößel, Diplom–Sozialpädagogin (FH), wechselt für ihre neue Aufgabe sozusagen die Seite: Zuletzt war die 43-Jährige als Regionalleiterin in der Abteilung Allgemeiner Sozialdienst (ASD) Stadt Nürnberg, im Jugendamt, tätig. „In meiner Arbeit als Regionalleiterin ging es auch darum, Kindeswohlgefährdungen abzuwenden, Kinder direkt zu schützen und deren Familien zu unterstützen“, sagt Christiane Stößel. Im Rahmen dieser Arbeit hat die neue Gesamtleiterin bereits SOS-Kinderdorf als „kompetenten und engagierten Akteur sowohl in der Jugendhilfe als auch in der Jugendberufshilfe“ indirekt kennen gelernt.
Einrichtungsleiterin Christiane Stößel
© SOS-Kinderdorf e.V. / Marcel Gläser
„Das SOS-Kinderdorf Nürnberg ist eine sehr große Einrichtung, mit einer Vielfalt an Angeboten. Mir liegt daran, gut laufende Angebote zu stabilisieren. Wo es nötig ist, will ich optimieren und neue Wege gehen, wenn wir damit ein weiteres, positives Puzzlestück in unsere große Palette integrieren können“, so die Gesamtleiterin und Chefin von rund 140 Mitarbeitenden.
Christiane Stößel ist in Nürnberg aufgewachsen und zur Schule gegangen. Ihre ersten Schritte in Richtung soziale Arbeit tat sie als Jugendgruppenleiterin in der Pfarrei St. Rupert im Stadtteil Siedlungen Süd. Ein Freiwilliges Soziales Jahr in der offenen Behindertenarbeit der evangelischen Jugend (EJN) überzeugte sie endgültig, Sozialpädagogik zu studieren. Ihren Wunsch nach einer eigenen Familie setzte sie während des Studiums um: Christiane Stößel ist verheiratet und Mutter dreier erwachsener Kinder sowie eines Pflegekindes. 2016 kam der heute 21-Jährige als unbegleiteter, minderjähriger Flüchtling in die Familie. „Wir wollten einfach helfen, als 2015 so viele Geflüchtete auch nach Nürnberg kamen.“ Eine Entscheidung, die dem Familienleben gut getan habe.
Ein Bauernhof bietet Ausgleich zur Arbeit
Als Ausgleich zur Arbeit hat sich die Gesamtleiterin zu Hause einen „kleinen Bauernhof“ zugelegt, erzählt sie lachend: „Ich arbeite wahnsinnig gerne in meinem Garten, den ich zum Teil in einen richtig schönen Gemüsegarten verwandelt habe. Das entspannt mich. Außerdem halte ich auch ein paar Hühner. Für mehr Tiere fehlt aber leider doch der Platz.“ Erste berufliche Erfahrungen nach dem Studium sammelte Christiane Stößel als Schulsozialpädagogin beim Schulsozialpädagogischen Dienst der Stadt Nürnberg (SDN) und bei Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS)/Stadt Nürnberg im Jugendamt (2008 bis 2013). Die Zusatzqualifikation zur Fachberaterin für systemische Mobbingprävention und -intervention in Schule und Jugendhilfe (AGJ – Fachverband für Prävention und Rehabilitation) konnte sie hierbei gut einbringen. Eine Weiterbildung zur Qualitätsbeauftragten schärfte ihren Blick für die Organisationsentwicklung in den Jugendämtern, die sie zudem beriet. Im Sommer 2013 übernahm sie mit der Regionalleitung für die Region Ost in der JaS im Jugendamt der Stadt Nürnberg erstmals eine Führungsposition.
Auf ihre neue Herausforderung freut sich Christiane Stößel: „Wir können bei SOS-Kinderdorf gestalten, wir können junge Menschen und ihre Familien darin unterstützen, ein gelingendes Leben zu führen - mit all seinen Facetten.“