Neues Projekt von Lager/Handel und Gastronomie
Nürnberg – „Guten Tag, was hätten Sie denn gern? Vielleicht einen Kürbis?“ Die Abteilungen Lager/Handel und Gastronomie haben im Herbst ein neues Gemeinschaftsprojekt im Berufsausbildungszentrum des SOS-Kinderdorf Nürnberg gestartet. Sieben Teilnehmende in den Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen (BvB) lernen dabei nicht nur, Ware zu verkaufen, sondern erweitern auch ihre sozialen Kompetenzen.
Die Idee „Verkaufsprojekt“
Petra Pietrzok, als Lehrerin im Berufsausbildungszentrum tätig, hatte zusammen mit Praktikantin Sophia Stohr die Idee zum „Verkaufsprojekt“: „Bei mir um die Ecke gibt es einen Bio-Bauernhof, der Gemüse und mehr anbietet.“ Also bringt die Lehrerin immer dienstags Kartoffeln, Zwiebeln oder Rote Bete mit nach Nürnberg.
Die Bio-Ware nehmen die Teilnehmenden entgegen, inventarisieren sie und drappieren das Gemüse anschließend appetitlich auf einem Wagen. Die Kolleginnen und Kollegen können mittlerweile die gewünschten Produkte vorbestellen.
Große Begeisterung bei den Mitarbeitenden
Mit dem Wagen ziehen die Jugendlichen dann am Vormittag durch das ganze Haus und verkaufen Karotten und Co. Bei den Mitarbeitenden ist das Angebot mittlerweile angekommen und stößt auf große Begeisterung: „Am Arbeitsplatz Bio-Gemüse in super-Qualität einzukaufen, macht nicht nur ein gutes Gefühl, sondern spart auch Zeit“, sagt eine Mitarbeiterin, die gerade Kürbis und Rote Bete entgegen nimmt. Einrichtungsleiterin Christiane Stößel ist ebenfalls von dem Projekt angetan und nimmt es gerne selbst in Anspruch.
Aufbau sozialer Kompetenzen
Gemüse abwiegen, den richtigen Preis ermitteln, Geld entgegen nehmen und natürlich auch den passenden Betrag an Rückgeld zurückgeben: Die Jugendlichen, wie Lane (17), lernen Verkaufsstrategien kennen und sich auch zu präsentieren. „Mir macht es vor allem Spaß, mit den Leuten in Kontakt zu kommen“, sagt Lane. Und Petra Pietrzok sagt: „Soziale Kompetenzen aufzubauen gehört auch mit zum Lerninhalt.“ Sie fügt hinzu:
Im Fokus des Projekts steht das „Learning by doing“. Damit die Lebensmittel nicht in Plastiktüten verpackt werden müssen, bedrucken die Teilnehmenden gerade Leinentaschen. Denn Nachhaltigkeit ist ein weiterer Lernaspekt des Projekts.
Text: KATJA JÄKEL