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Profi-Eltern gesucht
Pflegekind aufnehmen – Erziehungsstelle werden

Erziehungsstellen

Werden Sie Erziehungsstelle: Mit Ihrer pädagogischen, medizinisch oder therapeutischen Fachkompetenz nehmen Sie ein Kind mit belastetem Hintergrund in Ihrer Familie auf. Sie nutzen Ihre beruflichen Fähigkeiten in Ihrer Rolle als Pflegeeltern und begleiten, stärken und fördern die Kinder auf ihrem ganz persönlichen Lebensweg. Ihre Leistung als fachlich versierte Pflegefamilie wird vom jeweiligen Jugendamt mit Pflegegeldsätzen, Erziehungsbeiträgen und Zuschüssen honoriert. Als Erziehungsstelle werden Sie Teil der SOS-Familie. Denn wir beraten, begleiten und unterstützen Sie professionell und jederzeit.
Einzelpersonen, Paare oder Eltern mit eigenen Kindern nehmen die Pflegekinder in ihre individuellen Familienstrukturen auf. Im Vergleich zu Pflegefamilien bringen Erziehungsstellen ihre fachliche Ausbildung im pädagogischen, medizinischen und therapeutischen Bereich mit. So wird gewährleistet, dass die Kinder mit pädagogischer und persönlicher Kompetenz rund um die Uhr begleitet, gestärkt und gefördert werden. Die Erziehungsstellen sind öffentliches Familiensystem und arbeiten mit Fachstellen, Institutionen und Trägern vertrauensvoll zusammen. 

Was ist die Aufgabe bei der Begleitung von Erziehungsstellen vom SOS-Kinderdorf Niederrhein?

Unsere Aufgabe als Träger ist es, den Erziehungsstellen persönlich und fachlich zur Seite zu stehen. Wir helfen Ihnen, Erziehungsstelle zu werden. Bereits vor der Aufnahme werden alle Beteiligten in der professionellen Pflegefamilie von uns geschult und auf die neue Situation vorbereitet. Wir beraten Sie als künftige Fach-Pflegeeltern individuell und unterstützen Sie regelmäßig und langfristig. Wir bieten wiederkehrend, in Einzel- und Gruppenangeboten, die Möglichkeit zum Austausch und zur Fort- und Weiterbildung an. Wir helfen, wenn therapeutische Zusatzleistungen oder rechtliche Fragen im Rahmen der Arbeit als Erziehungsstelle zu klären sind. Wir gehen gemeinsam durch Krisen und feiern zusammen Erfolge. Wir knüpfen ein Netz, um die professionellen Pflegefamilien zu stärken und zu entlasten. Erziehungsstellen sind Teil unserer großen SOS-Familie, die Halt gibt und trägt!

Der Weg zur Erziehungsstelle

Um Erziehungsstelle zu werden beginnen wir gemeinsam einen offenen Prozess. Alle Beteiligen lernen sich kennen, informieren einander über die jeweiligen Erwartungen und haben auch die Möglichkeit jederzeit den Prozess zu beenden. Wenn nach dem Kennenlernen weitere Schritte Richtung Erziehungsstelle gewünscht sind, starten wir mit der intensiven Schulungsphase, um eine professionelle Pflegefamilie zu werden. Ein wichtiger Baustein ist es, Sie auch in Ihrem häuslichen Umfeld kennenzulernen und alle Beteiligten der künftigen Erziehungsstelle miteinzubeziehen. Das heißt: auch zum Beispiel Ihre leiblichen Kinder. In der Schulungsphase legen wir Ihnen die rechtlichen Grundlagen dar, stellen uns als Ihren künftigen Träger vor, steigen in die Biografie-Arbeit ein, besprechen den Umgang mit Krisen und zeigen Konfliktlösungsstrategien auf. Wir thematisieren den Umgang mit den Herkunftsfamilien und greifen auf pädagogisches und psychologisches Fachwissen zurück, um Sie auf Ihre Arbeit als Erziehungsstelle umfassend vorzubereiten. Nach der Schulungsphase geht es weiter mit der Erstellung eines Familienprofils und der Anbahnungsphase.

Kinderschutz in Erziehungsstellen

In den SOS-Einrichtungen werden Kinder und Jugendliche begleitet und betreut, für deren Schutz Fachkräfte in besonderem Maße Verantwortung tragen. Ziel ist es, eine Kultur der Achtsamkeit, des Hinsehens und des Hinhörens zu etablieren. Wir dulden keinerlei physische oder psychische Grenzverletzung. Die präventive Kinderschutzarbeit in einer Erziehungsstelle setzt sich aus folgenden methodischen Pfeilern zusammen:
  • Auswahl und intensive Vorbereitung der Erziehungsstellen
  • Arbeit mit den Erziehungsstellen
  • Begleitung der Kinder und Jugendlichen
  • Einbindung der Herkunftsfamilien und gesetzlicher Vertreter:innen   
  • Vernetzte Zusammenarbeit der Beteiligten
  • Individuelle Schutzkonzepte für die von uns begleiteten Kindern in den Erziehungsstellen     
Für jedes Kind wird zusammen mit der Erziehungsstelle ein individuelles Schutzkonzept entwickelt. Die Entwicklung des individuellen Schutzkonzeptes gibt der Erziehungsstelle und dem Kind/Jugendlichen einen festen Rahmen und Handlungskompetenz in Krisensituationen.

Erziehungsstelle werden – Fragen und Antworten

Eine Ehe ist für die Gründung einer Erziehungsstelle nicht Pflicht. Auch Alleinstehende sowie unverheiratete oder gleichgeschlechtliche Paare können ein Pflegekind bei sich in der professionellen Pflegefamilie aufnehmen. Wichtig ist, dass eine Person eine pädagogische, medizinische oder therapeutische Ausbildung hat, um Erziehungsstelle werden zu können
Erziehungsstellen werden nach §33.2 SGB VIII „für besonders entwicklungs-beeinträchtigte Kinder und Jugendliche“ gesucht. Hier ist nicht nur die persönliche Eignung, sondern auch der berufliche Hintergrund gefragt.
Die deutsche Staatsbürgerschaft ist nicht verpflichtend. Entscheidend ist die persönliche Eignung und fachliche Qualifikation. Wichtig ist auch der gesicherte Aufenthalt der Pflegepersonen in Deutschland, damit die Betreuung und Versorgung des Kindes in der Erziehungsstelle gewährleistet bleibt. Eine befristete Aufenthaltserlaubnis reicht nur in Ausnahmefällen aus.
Verschiedene Kulturen und Glaubensrichtungen in Erziehungsstellen sind willkommen, denn sie spiegeln die Vielfalt der Pflegekinder wider und ermöglichen so eine passende Auswahl.
Bei einer dauerhaften Unterbringung von Pflegekindern in einer Erziehungsstelle steht das Alter nicht im Vordergrund. Hier wird individuell geschaut, dass familienentsprechende Altersabstände gegeben sind. 
Diese Frage kann nur individuell beantwortet werden. Art und Umfang der Berufstätigkeit, die Kinderbetreuungsmöglichkeiten, das Alter des Kindes, die Bedarfe des Kindes werden bei der Gründung einer Erziehungsstelle beleuchtet.
Ein Anspruch auf Elternzeit ist gemäß BEEG § 15 Abs. 1c für professionelle Pflegeeltern gegeben.
Bis zu zwei Pflegekinder sind in einer Erziehungsstelle möglich.
Ihr monatliches Einkommen soll unabhängig von den monatlichen Geldleistungen, die Sie für das Pflegekind erhalten, abgesichert sein. Als Erziehungsstelle erhalten Sie Pflegegeld, meist den 3,35fachen Satz des Erziehungsbeitrages für Pflegefamilie sowie zusätzliche Beihilfen und Zuschüsse. Das Kindergeld wird mit dem Pflegegeld verrechnet.
Hier besteht kein Anspruch, da Sie Jugendhilfeleistungen erhalten.
Gegenüber dem Jugendamt können Zuschüsse zur Altersvorsorge für professionelle Pflegeeltern geltend gemacht werden.
Als Erziehungsstelle sind Sie anspruchsberechtigt. Jedoch wird es auf das Pflegegeld angerechnet.
Jedes Kind hat einen Anspruch auf eigene Freiräume und braucht sie meist auch. Einen Bereich zum Rückzug zu haben, vermittelt Sicherheit. Es ist sinnvoll und meist erforderlich, besonders zu Beginn ein eigenes Zimmer für das Pflegekind in der Erziehungsstelle vorzuhalten.
Das entscheidet jedes Kind für sich. Wer wie genannt wird, ist eine Entwicklung und hängt immer von der individuellen Situation in der Pflegefamilie ab. Es muss sich natürlich anfühlen und von allen gewollt sein.

Sie wollen mehr darüber erfahren, wie Sie Erziehungsstelle werden? Dann informieren Sie sich jetzt!

Gerne informieren wir Sie in einem persönlichen Gespräch über unsere Erziehungsstellen. Jeden letzten Mittwoch im Monat laden wir zudem alle Interessierten zwischen 17.30 und 18.30 Uhr zu einem unverbindlichen digitalen Info-Abend über unsere Erziehungsstellen ein. Bei Interesse melden Sie sich gerne bei uns unter Erziehungsstellen-Niederrhein@sos-kinderdorf.de. Wir freuen uns auf Sie!


Ihre Ansprechpartner:innen

93232_Judith Haesters (Bereichsleitung).jpg

Judith Haesters (Bereichsleitung)

Telefon:

0203 395114 - 304

Mobile:

0170 3758426
judith.haesters@sos-kinderdorf.de

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