In Präsenz geplant, jetzt an zwei Tagen zum Schutz vor dem Coronavirus online durchgeführt: 23 pädagogische Fachkräfte aus unseren Angeboten zur Hilfen zur Erziehung haben an der Fortbildung „Entwicklungspsychologische Grundlagen mit besonderem Blick auf die frühkindliche Bindungsentwicklung“ teilgenommen.
© SOS-Kinderdorf Niederrhein / Foto: Katrin Wißen
Die Fortbildung wurde von Dr. Martina Cappenberg, Psychologin in freier Praxis und Dozentin der Fachhochschule Münster, geleitet. Ob aus dem Kinderdorf, unseren ambulanten erzieherischen Hilfen, der heilpädagogischen Tagesgruppe oder dem Verselbständigungsbereich – unsere Kolleginnen und Kollegen haben sich von 9 bis 16 Uhr intensiv mit den Themenkomplexen Bindung und Trauma auseinandergesetzt. Die Teilnehmenden brachten dabei ganz unterschiedliche Berufserfahrungen mit: vom Azubi oder der Studentin im Praxissemester bis hin zur pädagogischen Fachkraft, die schon über 30 Jahre beim SOS-Kinderdorf Niederrhein tätig ist. Alle haben wichtige und neue Impulse für ihre Arbeit mitgenommen und dabei ihre eigene Fachlichkeit gemeinsam reflektiert.
Der ‚gute Grund‘
Bereichsleiter Clemens Selter erklärt: „Zusammen mit der Dozentin haben wir uns intensiv mit den Bindungstheorien beschäftigt und ihre Anwendbarkeit in der pädagogischen Praxis erörtert.“ Seine Kollegin Anna Eggers, Sozialpädagogin im pädagogischen Fachdienst des Kinderdorfs, führt aus: „Wir müssen in der täglichen pädagogischen Arbeit mit den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen häufig herausfinden, warum sie sich zum Beispiel wütend, ängstlich, explosiv oder zurückgezogen verhalten. Erst, wenn wir den so genannten ‚guten Grund‘ kennen, kann auch unser pädagogisches Instrumentarium wirken.“
In Planung: Fortbildung in Präsenz
Bei der Fortbildung ging es neben der gemeinsamen pädagogische Grundhaltung, die auf Vertrauen und Verständnis gepaart mit Standfestigkeit fußt, auch um die Besprechung praxisnaher Fallbeispiele sowie um die Erörterung der Eltern-Ebene. Unser Team der Hilfen zur Erziehung ist sich einig: „Sobald es die Entwicklung der Corona-Pandemie möglich macht, wollen wir eine weitere Fortbildung in Präsenz anbieten.“