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Kaminbrände richtig löschen

03. Dezember 2020

Feuerwehr Kleve dreht Lehrvideo am SOS-Kinderdorf in Materborn

Mit Blaulicht, aber ohne Sirenen haben jetzt 13 Feuerwehrfrauen und -männer der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Kleve gemeinsam mit dem Klever Schornsteinfegermeister Peter Schoofs am SOS-Kinderdorf in Kleve-Materborn ein Lehrvideo zu Kaminbränden gedreht. In einem leerstehenden Einfamilienhaus, das sich neben den markanten Pultdachhäusern an der Kuhstraße befindet und auch zum Kinderhilfswerk gehört, gibt es gleich vier Kaminschächte. Das Haus wird in Kürze abgerissen.  

Mit Drohnenkamera filmen

„Für uns ein ideales Objekt, um ganz unterschiedliche Szenarien des Kaminbrands nachzustellen“, erklärt Schornsteinfegermeister Schoofs und führt weiter aus: „Wir zeigen zum Beispiel, wie sich der Schornstein ausdehnt und Risse bekommt, wenn versucht wird, einen Kaminbrand mit Wasser zu löschen. Leider passiert das immer wieder in Privathaushalten.“ Ein fataler Fehler, denn das Wasser dehnt sich durch die Hitze im Kamin aus und kann den Schornstein zum Platzen bringen. Gefährliche Flammen schlagen aus, sobald das Reinigungstörchen geöffnet wird. So kommt es zu Schäden, die durch professionelles Löschen hätten verhindert werden können. Kaminbrände entstehen auch durch falsches Brennmaterial, wie geleimte oder kunsstoffhaltige Platten, zu feuchtem Holz oder zu wenig Sauerstoffzufuhr bei der Verbrennung. Im Kamin setzen sich Ablagerungen fest, die später zum Brand führen können. Wird ein Kaminbrand festgestellt, sollten immer gleich die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112 alarmiert und der Schornsteinfeger hinzugezogen werden. 
Jürgen Buil, zuständig für die Aus- und Fortbildung bei der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Kleve, erläutert die Besonderheit des Lehrvideos: „Mit dem Lehrvideo können wir unseren Kameradinnen und Kameraden zeigen, wie sich der Brand im Inneren des Schornsteins entwickelt und richtig gelöscht wird. Und so wird bei den Dreharbeiten in Materborn eine Mini-Kamera an einer Kordel den Kaminschacht hinuntergelassen; zwei Drohnen – eine davon mit Temperaturmessfunktion - fliegen über das Dach und filmen aus der Luft. Mit einem Hydranten, drei Einsatzfahrzeugen und 120 Meter Schläuchen werden die Übungen und Dreharbeiten fachkundig abgesichert. 

Platz für Kleintiere

„Wir sind froh, dass wir der Feuerwehr mit dem leerstehenden Haus ein Objekt zu Übungszwecken zur Verfügung stellen können“, erklärt Torsten Borgards, Technischer Leiter des SOS-Kinderdorfs Niederrhein und sagt weiter: „In Kürze wird das Haus abgerissen, da sich eine Renovierung nicht mehr lohnt. Vielleicht halten wir demnächst ein paar Hühner auf dem Grundstück oder andere Kleintiere. Das würde die Mädchen und Jungen, die bei uns im Kinderdorf aufwachsen oder auch unsere Kita am Wald besuchen, sicherlich freuen.“ Jetzt aber sorgen schon Feuerwehrdrehleiter, Drohnen und Blaulicht für jede Menge Spannung bei den ungewöhnlichen Dreharbeiten in der Nachbarschaft des Kinderdorfs.