Abgeordnete aus Bund und Land besuchen Schulmensa in der Wallfahrtsstadt Kevelaer
Die Schulmensa in der Wallfahrtsstadt Kevelaer ist ein Vorzeigeprojekt. Davon haben sich jetzt der Bundestagsabgeordnete für den Kreis Kleve, Stefan Rouenhoff MdB und sein Kollege aus dem nordrhein-westfälischen Landtag, Dr. Günther Bergmann MdL, selbst überzeugen können.
„Wir haben zwar schon viel von der Schulmensa gehört – waren bislang jedoch noch nicht selbst vor Ort“, so Rouenhoff. Gezeigt hat ihnen alles Peter Schönrock, Einrichtungsleiter vom SOS-Kinderdorf Niederrhein. Denn das Sozialwerk betreibt die Mensa und bildet in Küche, Hauswirtschaft und den personalen Dienstleistungen rund 20 junge Erwachsene aus. Im Rahmen von Berufsvorbereitungsangeboten werden zudem neun Teilnehmende auf den nächsten Schritt in ihrer beruflichen Entwicklung vorbereitet.
Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt
Anleiter und Koch Peter Becker erklärt das besondere Konzept: „Die jungen Erwachsenen, die wir in unserer Lehrküche ausbilden, bringen alle ein Handicap mit. Ob psychische Belastungen oder Lernschwierigkeiten – bei uns bekommen sie vor allem Zeit, in ihrem Tempo zu lernen. Sie werden mit Förder- und Stützunterricht begleitet. Sozialpädagogische Fachkräfte und eine Psychologin sind ebenfalls mit im Team.“ Das Konzept geht auf. „Unsere Vermittlungsquote in den ersten Arbeitsmarkt liegt bei über 95 Prozent“, weiß Becker zu berichten. Dazu tragen auch 18 Wochen Praktika in Gastronomiebetrieben oder Großküchen bei. Die Kosten für den Lehrbetrieb tragen die Agentur für Arbeit Wesel, die auch für den Kreis Kleve zuständig ist, oder das regionale Jobcenter.
Dr. Günther Bergmann MdL ist beeindruckt: „Das sind großartige Erfolge – für die jungen Menschen, für den Sozialträger SOS-Kinderdorf Niederrhein sowie auch für uns als gesamte Gesellschaft.“ In der Wallfahrtsstadt Kevelaer kommt hinzu, dass auch die Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums von der besonderen Ausbildungsform profitieren. Denn sie erhalten zu moderaten Preisen täglich zwei frisch zubereitete Menüs zur Auswahl sowie Salate, Pasta und Desserts nach dem „Flat-Rate-Prinzip“.
„Es motiviert unsere jungen Erwachsenen ungemein, wenn sie die selbst gekochten Mahlzeiten an die Schülerinnen und Schüler ausgeben. In Spitzenzeiten sind es immerhin 750 Essen, die während der Mittagszeit über die Theke gehen“, führt Schönrock aus. Rouenhoff bemerkt anerkennend: „Es ist klasse, dass wir bei uns im Kreis Kleve mit solch gelebter Inklusion Maßstäbe setzen.“