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Aktuelles

Ganztag ganz stark

28. September 2022

Fachkräfte der offenen Ganztagsschulen an Förderzentren bilden sich fort

„Wir möchten unsere Kolleginnen und Kollegen fit machen für die Themen dieser Zeit“, erklärt Bereichsleiter Dirk Jasik vom Anna-Stift in Goch. Gleich vier Träger haben jetzt gemeinsam zur Fachtagung „Ganztag ganz stark“ ins Gocher Kastell geladen. Neben dem Anna-Stift sind auch die Katholische Waisenhausstiftung aus Emmerich am Rhein, das Berufsbildungszentrum Kreis Kleve (BBZ) und das SOS-Kinderdorf Niederrhein Mitorganisatoren des Fortbildungsangebots für die pädagogischen Fachkräfte der offenen Ganztagsschulen (OGS) an den Förderzentren in Goch, Kleve, Geldern und Emmerich am Rhein.

Präsenz in schwierigen Situationen

Sören Hemken, OGS-Mitarbeiter in Emmerich am Rhein, ist einer der rund 50 Teilnehmenden des Fachtages: „Die Fachvorträge zum Thema Bindung, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und Autismus haben direkt bei mir Klick gemacht. Ich kann viele Parallelen zu meinem Alltag in der OGS ziehen. Für mich selbst nehme ich mit, dass ich noch präsenter in schwierigen Situationen sein möchte. So kann ich mich auch selbst im Umgang mit den Kindern weiterentwickeln.“

Einklinken und Sicherheit geben

Struktur, Halt, Orientierung und Sicherheit – dies sind nur einige der Schlagworte, die beim Fachtag immer wieder fallen. Denn Kinder, die auffälliges Verhalten zeigen, brauchen genau dies, um ihre Gefühle zu regulieren und Selbstvertrauen aufbauen zu können. Dabei sei auch die Selbstregulation der Erwachsenen von großer Bedeutung, um Kindern Sicherheit zu vermitteln und Hilfe anzubieten. Statt Sanktionen auszusprechen sei es wichtig, sich in die Situation der Kinder „einzuklinken“. Denn je besser die Beziehung zwischen Kind und Erwachsenem sei, desto einfacher würde die Co-Regulation funktionieren.

Eva Schulte, Mitarbeiterin beim SOS-Kinderdorf Niederrhein, bekräftigt: „Mir ist noch mal klar geworden, dass wir wirklich ganz viel Geduld in unserer Arbeit aufbringen müssen. Für die Kinder, die wir in der OGS betreuen, wünsche ich mir, dass wir sie so gut und professionell während ihrer Zeit bei uns begleiten können, dass sich ihre individuellen Schwierigkeiten bis zum Jugendalter bessern.“

Medienkonsum als Herausforderung

Doch manches Verhalten sei nicht gleich eine psychische Beeinträchtigung im klinischen Sinne, sondern eher als Reaktion auf herausfordernde Lebensbedingungen einzuordnen.

Und da insbesondere der Medienkonsum gegenwärtig einen wichtigen Teil des Alltags von Kindern und Jugendlichen ausmacht, stand auch dieses Thema mit auf dem Programm des Fachtags. Neben sicherem Surfen im Internet und Empfehlungen zur Nutzungsdauer digitaler Medien, standen Trends wie der Gebrauch von Smartwatches und die daraus resultierende ständige Erreichbarkeit der Kinder und Jugendlichen zur Diskussion.

Die Vorträge beim Fachtag in Goch wurden allesamt von Mitarbeitenden des Caritsverbandes Kleve gehalten. Zum Thema „Kinder mit psychischen Beeinträchtigungen“ referierten Kirstin Liebrand und Marcel Mock von der Erziehungsberatungsstelle. Das Thema „Medienkonsum bei Kindern und Jugendlichen“ stellten Jennifer Dellnitz von der Fachstelle für Suchtvorbeugung und Holger Brauer, Fachdienstleitung der Caritas-Beratungsstellen, dar.