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Fachstelle gegen Diskriminierung

27. April 2022

SOS-Kinderdorf München: Neue Fachstelle der Stadt München für Schülerinnen und Schüler gegen Diskriminierung unterstützen

Wie schön wäre es, wenn Kinder und Jugendliche die Schule als Ort erleben würden, der frei von diskriminierenden Äußerungen und Taten ist. Leider sieht der Alltag oft anders aus. So hat die Stadt München über ihre Fachstelle für Demokratie in den vergangenen zwei Jahren diskriminierende Sachverhalte an Münchner Schulen registriert. Um die Schülerinnen und Schüler in München sowie auch andere Mitglieder der Schulfamilie besser vor allen Formen der Diskriminierung wie beispielsweise Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus zu schützen und so früh wie möglich das Bewusstsein für Toleranz und Respekt zu schaffen, wurde nun eine Fachstelle gegen diskriminierende Vorfälle in Schulen eingerichtet.

SOS-Kinderdorf München begrüßt die Einrichtung der neuen Fachstelle

„Wir begrüßen die Einrichtung der neuen Fachstelle sehr, denn trotz sicherlich großem Engagement der Fachkräfte ist die Schule nach wie vor ein System, in dem unsere Kinder einer Vielzahl von Ungerechtigkeiten und Verletzungen ausgesetzt sind“, erläutern die Bereichsleiterinnen der Familien- und Beratungszentren von SOS-Kinderdorf München. Wenngleich in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Beteiligungsmöglichkeiten für Schüler*innen, Unterstützungsangebote durch Schulsozialarbeit und wertvolle Projekte zur Stärkung der Kinder entstanden seien, lasse sich die Benachteiligung durch Diskriminierung ohne weitere Maßnahmen an den Schulen vermutlich nicht gänzlich auflösen.
„Wir werden die Fachstelle in unserer Arbeit bekannt machen und gegebenenfalls unsere Familien, Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, diese auch wahrzunehmen“, sagt Judith Lawrence, Bereichsleitung des SOS-Familien- und Kindertageszentrums Neuaubing, stellvertretend für ihre Kolleg*innen. „Bei SOS-Kinderdorf München pflegen wir eine große Willkommenskultur. Wir heißen alle Menschen in unseren Angeboten willkommen und möchten ihnen so das Gefühl von Wertschätzung vermitteln“, sagt Judith Lawrence. „Menschen, die zu uns kommen, sollen das Gefühl haben, sich in einem ‚safer space‘, also in einem sicheren Umfeld begegnen zu können.“

Alle Menschen haben ein Anrecht auf ein gutes Leben in Frieden, Gemeinschaft, Solidarität und Freiheit

Bei der Arbeit mit Familien, Kindern und Jugendlichen werde großen Wert darauf gelegt, die Identitäts- und Biographie-Arbeit zu fördern und die verschiedenen Lebenswirklichkeiten und -entwürfe sowie kulturellen Erklärungshorizonte und Sinnzusammenhänge unter Berücksichtigung des Kindeswohls zu achten. „Unseren Familien möchten wir vermitteln, dass alle Menschen ein Anrecht auf ein gutes Leben in Frieden, Gemeinschaft, Solidarität und Freiheit haben. Wir geben Raum für interkulturelle Vielfalt und ermöglichen mit unseren Angeboten, dass sich die Familien, Kinder und Jugendlichen mit ihrem individuellen kulturellen Kontext in das Einrichtungsleben einbringen, beispielsweise durch das gemeinsame Feiern interkultureller Feste.“, berichtet Judith Lawrence weiter. Hinter alldem stehe das Bestreben von SOS-Kinderdorf München, seit der Gründung der Einrichtung mit den Angeboten zu einem demokratischen, wertschätzenden und guten Miteinander beizutragen.
Mehr Informationen zur neuen Fachstelle gibt es
hier
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