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Bogenschießen – das Ziel ins Auge fassen!

30. November 2022

Am 21. Oktober ging es für 11 Teilnehmende aus dem Projekt „Finde deinen Weg“ und „Lernen-Orientieren-Unterstützen“ zum instinktiven Bogenschießen nach Hagedorn. Doch bevor die sportliche Betätigung anstand, wurde zunächst eine Stärkung in Form eines gemeinsamen Frühstücks zu sich genommen.
Im Anschluss fuhr die Truppe zum Zielort, wo sie von Harald Gerning, dem lizensierten Ausbilder und Trainer für das Bogenschießen, begrüßt wurden. Seit 2002 hat der passionierte „Outdoor-Enthusiast“ seine Begeisterung für das Bogenschießen zum Beruf gemacht.
Nachdem einem Rundgang über das Gelände, erfolgte eine fachkundige Vorstellung der Geschichte des Bogens, der unterschiedlichen Bögen sowie der sachgerechten Anwendung. Nach dem Theorie-Input ging’s dann an das Ausprobieren. Zunächst wurde auf eine Stellwand mit Luftballons geschossen, um ein Gespür für den Bogen, die Sehne, den Pfeil und das anvisierte Ziel zu bekommen. Nachdem die Teilnehmenden an Sicherheit gewonnen hatten, traute sich die Gruppe ins Gelände, wo sie sich an unterschiedlichen Parcours üben konnten.

Loslassen von „Ballast“

Beim Bogenschießen wird in gleichem Maße die Konzentrationsfähigkeit, mentale Ruhe und körperliche Leistungsfähigkeit geschult. Die Teilnehmenden lernen Ablenkungen auszublenden und ihren persönlichen Fokus auf den Ablauf des Schießens zu legen. Hierbei kommt der Atmung eine zentrale Bedeutung zu. Denn jede Atembewegung ist ein Heben und Senken des Brustkorbes. Dies bringt Unruhe in den Oberkörper, wodurch das Anvisieren eines Ziels erschwert wird. Das Zusammenspiel aus Anspannung und Entspannung ist es, was den Reiz des Bogenschießens ausmacht. Das Loslassen des Pfeils kann im übertragenen Sinne als das Loslassen von „Ballast“ angesehen werden.
Viele unserer Teilnehmenden haben zahlreiche Herausforderungen zu meistern, wie etwa: Schulden, schwierige familiäre Verhältnisse, ungewisse Wohnsituation, psychische Belastungen und vieles mehr. Beim Bogenschießen werden die individuellen Belastungen für einen Moment ausgeblendet. Hierdurch erfahren sie eine Unbeschwertheit, die ihnen im Alltag häufig verwehrt bleibt.

Positives Erleben und Ausprobieren

Nach der aktiven Einheit wurde auf dem Bogenschießgelände gemeinsamen gegrillt und die Teilnehmenden ließen das Erlebte Revue passieren. Während des Mittagessens sagte eine Teilnehmerin: „Ich freue mich, dass ich mich getraut habe und sogar mehrfach getroffen habe – ich bin stolz auf mich.“ Und ein weiterer Teilnehmer äußerte: „Es hat sehr viel Spaß gemacht und wir sollten das auf jeden Fall wiederholen.“
Besser kann man einen gelungen Tag nicht in Worte fassen. Denn es standen keine sportliche Höchstleistungen im Vordergrund, sondern vielmehr das positive Erleben und Ausprobieren von etwas Neuem. Neue Handlungen erlernen, Grenzen überwinden und Gemeinschaft erleben, hat diesen Tag für alle Beteiligten besonders gemacht.