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Getrennt und doch zusammen:

25. Mai 2021

Die Azubis im KD Lippe  

Von geschäftlichen Telefongesprächen, über das Organisieren von Besprechungen und dem Aufsetzen von Briefen bis hin zur Aufbereitung von Terminen: Die Ausbildung als Kauffrau bzw. Kaufmann für Büromanagement beinhaltet eine Menge Kompetenzen, die praxisnah erarbeitet werden. „Praxisnähe“:  Wie geht das in Coronazeiten? Das Kinderdorf Lippe zeigt einen kreativen Weg, wie Berufsbildung in Krisenzeiten aussehen kann und gleichzeitig die strategischen Handlungsfelder „Bildung und Befähigung ermöglichen“ sowie „Chancen der Digitalisierung umfassend nutzen“ der Strategie 2024 weiter vorangebracht werden.

Seit Corona heißt es in den Jugendberufshilfen des KD Lippe: Praxis ja – Präsenz nein. 

Denn mit dem ersten Tag im Lockdown vor so vielen Monaten ist auch Petra Gausmann mit „ihren“ acht Auszubildenden in den Distanzunterricht gewechselt. Über Microsoft Teams trifft sich die Gruppe nun täglich um 08.30 Uhr vor dem Computer oder Laptop.  Neben dem normalen Arbeitsalltag, der im Distanzunterricht so gut wie möglich vermittelt wird, testet die Gruppe gemeinsam auch die verschiedensten digitalen Tools für einen reibungslosen Ablauf und gibt die Favoriten gerne an die Kolleg:innen weiter. Damit der persönliche Austausch nicht zu kurz kommt, setzt Petra Gausmann vorrangig auf Gruppenarbeiten und siehe da – niemand entwischt in der Pause oder kommt fünf Minuten zu spät zum Unterricht. Nein, das gemeinsame Arbeiten auf Distanz funktioniert einwandfrei. 

Belohnung für ein tolles Miteinander  

Für uns alle ist die derzeitige Situation belastend und viele von den Auszubildenden verspüren Unsicherheit aufgrund der unsteten Regeln und Möglichkeiten. Dass alle elf Azubis im Bereich Büromanagement so kontinuierlich und diszipliniert bei der Sache bleiben, findet die Anleiterin „bemerkenswert“ und das hatte sie – so ehrlich dürfen wir sein – auch nicht von den 19- bis 25-Jährigen erwartet. Kurz vor Ostern gab es dann eine Überraschung. Da auf persönliche Treffen nach wie vor verzichtet werden muss, wurde allen Azubis ein Brief zugeschickt, den sie vorerst noch nicht öffnen durften. Der Inhalt: Mikrowellenpopcorn, Gummibärchen, ein leckerer Tee und eine selbst gestaltete Kinokarte. Am letzten Tag vor Ostern durften alle angehenden Kaufleute das Geheimnis dann endlich gemeinsam lüften und es folgte zur Freude aller kein Unterricht, sondern ein entspannter Filmnachmittag.  

Schritte zählen gegen den Sofablues 

Doch nicht nur so ein Kinotag schweißt das Team zusammen, sondern auch gemeinsame Bewegung. Wir können vermutlich alle ein Lied davon singen: Nach einem langen Arbeitstag im Home Office lacht einen das Sofa im Raum nebenan derart an, dass wir den eigentlich fest eingeplanten Spaziergang doch wieder sausen lassen und es uns schnell gemütlich machen. Damit die Auszubildenden sich in dieser Zeit auch körperlich fit halten, haben sie die freiwillige „Schritte-Challenge“ ins Leben gerufen, an der alle teilgenommen haben. Jeder hat die entsprechende App heruntergeladen und nun werden die gelaufenen Schritte Woche für Woche verglichen. Alle sieben Tage wird der Wochensieger gekürt. Das motiviert alle, auch die Ausbilderin! Damit es richtig spannend wird, läuft die Gruppe jeden Morgen außerdem gemeinsam 15 Minuten zu Musik auf der Stelle und macht sich warm für den anstehenden Unterricht. 
Getrennt und doch zusammen – mit ein bisschen Kreativität geht das auch in Coronazeiten.