Eins weiß Ulrich Weß-Wesner ganz genau: „Im SOS-Kinderdorf Lippe habe ich seit dem 01. Juli 1999 gearbeitet.“ Seitdem hat er als ausgebildeter Koch zahlreiche Auszubildende unterstützt und so manches Talent entdeckt. Doch auch der Sport als sein großes Hobby durfte in seine Arbeit mit einfließen.
© SOS-Kinderdorf Lippe / Foto: Laura Hesse
Herr Weß-Wesner, was haben Sie im SOS-Kinderdorf genau gemacht?
„Ursprünglich war laut Zeitungsanzeige angedacht, dass ich Küchenchef werde und dann die Jugendlichen zum Beruf Beikoch ausbilden soll. Dann ist aber so ein Teamprozess entstanden und in dem Zusammenhang bin ich als Teil des Teams dann von der Berufsbezeichnung her Ausbilder geworden. Die Stelle wurde geschaffen, weil man die Berufsgruppen Beikoch und Teilkoch ausbilden wollte. So kam ich dazu und habe seitdem in den Jugendberufshilfen Detmold gearbeitet. In der Maßnahme „Schule macht Arbeit“ habe ich in den letzten Jahren zusätzlich Sportunterricht gegeben.“
Wie kommt denn ein Koch zum Sportunterricht?
„Ich mache mein Leben lang schon Sport, insbesondere Karate. Da komme ich aus dem Leistungssport. Ich habe eine Trainerlizenz. Auf Grund dieser Lizenz durfte ich eben auch Leute im Fach Sport unterrichten und anleiten. Mit Karate hat alles angefangen und später ist die Anforderung an den Sport vielfältiger geworden. Es ging mehr um Leichtathletik. Schlussendlich habe ich Sport in Theorie und Praxis unterrichtet, weil es auch ein Prüfungsfach für die Schüler sein konnte. Für mich war das ein toller Ausgleich.“
Was hat Ihnen am meisten Freude bereitet?
„Das kann ich gar nicht so sagen. Die Arbeit bei SOS hat mir allgemein viel Spaß gemacht. Ich mag es, mit Jugendlichen zusammenzuarbeiten und ihnen etwas beizubringen. Durch meine sportlichen Tätigkeiten bin ich auch immer noch nah an der Jugend dran und höre ihnen zu.
Es war natürlich auch immer toll, wenn einige Auszubildende einen überdurchschnittlich guten Abschluss gemacht haben. Da sieht man dann, was wir zusammen geschafft haben. Wir hatten vor nicht allzu langer Zeit sogar eine Auszubildende, die hat mit der Note 1 als Beste bestanden. Das ist natürlich toll. Ich denke, wir haben viel bewegt im Bereich der Küche. Wir konnten immer eine gute Qualität liefern und wurden häufig für Events gebucht.
Was für Events waren das?
Wir haben viel für die Stadt Detmold, für den Bürgermeister oder für den Kreis Lippe gemacht. Ein Fernseh-Event mit Tim Mälzer war ebenfalls dabei. Das war auch sehr spannend. Den ganzen Tag Filmaufnahmen, das war mal etwas ganz anderes.
23 Jahre sind eine lange Zeit. Warum sind Sie so lange geblieben?
Mit den meisten Kolleginnen und Kollegen habe ich mich gut verstanden und die Zusammenarbeit war sehr kollegial. Das schätze ich sehr. In den letzten Jahren wurden Maßnahme bedingt mehrere neue Teams gebildet und ich glaube, da kamen alle gut miteinander zurecht. Die Arbeit hat in meinem Team sehr viel Spaß gemacht, wir haben uns gut vertreten und wir sind enger zusammengewachsen.
Und nun? Wie geht es jetzt weiter?
Jetzt bin ich erst einmal Familienvater von drei Kindern. Da wird meine Hilfe noch manchmal gebraucht, auch wenn die Kinder alle schon groß sind. Dann wird der Sport natürlich noch einen großen Platz einnehmen. Ich bin in der Stadt Detmold durch die Tätigkeit im Sportverband Detmold sehr verwurzelt. Ich leite in meiner Sportdisziplin oft an den Wochenenden Lehrgänge. Als Vorstandsvorsitzender von verschiedenen Vereinen fällt immer Arbeit an. Ich besitze außerdem eine Pilotenlizenz. Da werde ich hin und wieder auch mal losfliegen. Also langweilig wird es mir nicht, die Hobbies werden einfach mehr Zeit einnehmen. Ich wäre gerne noch bei SOS geblieben, aber irgendwann muss man eben gehen. Ich hänge noch daran, denn mir hat der Job einfach Spaß gemacht. Ich bin immer gerne gekommen.
© SOS-Kinderdorf Lippe / Foto: Laura Hesse
Wir wünschen Ulrich Weß-Wesner alles Liebe und weiterhin viel Spaß bei der Ausübeung seiner zahlreichen Hobbies!