„Am Anfang war Little mein Lieblingspferd", sagt Hakim im Alter von sieben Jahren. "Jetzt ist es Mandy oder Janosch. Ich glaube Mandy.“ 'Am Anfang' war vor zwei Jahren, so lange kommt die Familie von Angelika Isaakson schon regelmäßig zu den Pferden. In dieser Zeit hat Hakim sehr viel von und mit den Pferden gelernt. „Er ist groß geworden“, meint die Kinderdorfmutter Angelika Isaakson.
„Ich wollte einfach nur Springen.“ Faris, der große Bruder von Hakim, hat immer ehrgeizige Ziele, die er klar vor Augen hat. Als es ihm gelungen ist mit Mandy über ein Hindernis zu springen, war ihm die Bewunderung der ganzen Familie gewiss. „Was Faris kann, möchte ich auch!“ – Steven versucht Little zu überzeugen, ebenfalls über das Hindernis zu springen. Mit ein wenig Unterstützung gelingt es ihm auch. Justus hingegen begeistert sich besonders am schnellen Reiten. Seine Lieblingsgangart ist eigentlich Galopp. „Ich kann aber auch rückwärts, kuck mal!“
"Beim Reiten vergessen wir alles."
Für die vier Jungs ist es immer auch wichtig zu wissen, welches Pferd das schnellste oder das größte ist und welches was besonders gut kann. Nach getaner Arbeit genießen wir alle gemeinsam ein leckeres Picknick bei den Pferden. Oft gibt es Kuchen, den Vivien und Sarah, die beiden großen Mädchen der Kinderdorffamilie, vorher gemeinsam gebacken haben. Auch die beiden großen Mädchen reiten gerne die Kinderdorfpferde. Sie kommen dann nach Grande, wo die Kinderdorfpferde wohnen. „Besonders schön sind neue Herausforderungen, Dinge zu tun, die man woanders mit Pferden nicht machen kann. Dann ist es so, dass wir beim Reiten außenherum alles vergessen.“ So haben Vivien und Sarah im Rahmen eines Pferdeworkshops viele Pferdespiele entwickelt und diese Spiele in einem kleinen Buch zusammengefasst.
Dem Kinderdorf stehen derzeit vier Pferde für diese Arbeit zur Verfügung. Die Pferde leben in Grande, bei Trittau, auf dem Zingelmannhof. Die Pferdearbeit im Kinderdorf, ist eingebettet in die pädagogische Arbeit. Gemeinsam entwickeln die beteiligten Kollegen eine Idee dazu, wie die Pferde die Entwicklung einzelner Kinder oder einer ganzen Gruppe am besten unterstützen können. Je nach Bedarf kommen die Kinder allein oder auch zu mehreren nach Grande zu den Pferden oder die Pferde werden in einen Pferdehänger geladen und kommen zu den Kindern ins Kinderdorf. Meist sind die Kinder dann schon am Reitplatz und freuen sich auf unsere Ankunft.
– Mona Pelz