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Corona-Effekt für Kinder: Die Gefahr für Misshandlung steigt
- Prognose: Zahl der Kindeswohlgefährdungen könnte durch die Corona-Isolation um 20 Prozent in 2020 steigen
- Weil es keine unbeobachteten Momente mehr gibt, sind Hilferufe für Frauen und Kinder schwierig
- Keine Lobby: Politik vernachlässigt gefährdete Familien in der Krise
- „Wir sind in der Not, weil unsere Familien immer mehr in Not geraten. Bitte helfen Sie uns.“
In 2020 könnte die Zahl der Kindeswohlgefährdungen in Hamburg durch die Corona-Isolation der Familien um weitere 20 Prozent steigen, nachdem die Zahl bereits im letzten Jahr um 20 Prozent auf den traurigen Wert von 1059 gefährdeten Kinder und Jugendliche gewachsen war. „Der Druck im Kessel steigt spürbar, und zwar von Woche zu Woche“, sagt Torsten Rebbe, Einrichtungsleiter im SOS-Kinderdorf Hamburg. „Deshalb bitten wir alle Hamburger um ihre Mithilfe und wollen mit unserer großen Plakatkampagne darauf aufmerksam machen.“
Bereits zum zweiten Mal ermöglicht Wall dem Verein eine hamburgweite Kampagne.
In einer aufmerksamkeitsstarken Out-of-Home-Kampagne ruft SOS-Kinderdorf Hamburg dazu auf, gerade jetzt nicht wegzuschauen, wachsam zu sein und mitzuhelfen, Familienkrisen durch die Folgen der Pandemie zu bekämpfen. Frauke Bank, Leiterin Unternehmenskommunikation und Pressesprecherin der Wall GmbH: „Gerade für Familien ist die aktuelle Lage eine überaus herausfordernde Zeit. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, Familien durch diese Krisenzeit zu helfen – und hierbei vor allem das Wohl und den Schutz für die Schwächsten unserer Gesellschaft, die Kinder, nicht aus den Augen zu verlieren. Daher unterstützen wir die Kampagne von SOS Kinderdorf-Hamburg“.
GROSSE LIEBE übernimmt erneut die kreative Umsetzung
Die gelungene Kreation stammt von der ortsansässigen Kommunikationsagentur GROSSE LIEBE, die ebenfalls zum zweiten Mal in Folge mit an Bord sind. „Eine echte Herzensangelegenheit. Und absolute Ehrensache, dass wir das tolle Team um Nele Lippolis und Torsten Rebbe gerade hier wieder unterstützen. Als Eltern. Als Hamburger", so Björn Gerlach – Partner und stellvertretender Geschäftsführer.
Für die Begleitung der OOH-Kampagne in den Sozialen Medien zeigt sich erstmals die Schwester-Agentur HEARTBEATS verantwortlich. Geschäftsführer und Partner Matthias Held ergänzt: „Wenn wir nur einem Kind helfen können, sind wir mehr als froh. Die synergetische Zusammenarbeit an einem solch gewichtigen Thema gibt uns Allen eine Extraportion Motivation – und sorgt hoffentlich für noch mehr offene Augen und Ohren. Und den ein oder anderen Euro, um die Arbeit von SOS-Kinderdorf Hamburg auch über die Pandemie hinaus zu stärken."
Nele Lippolis von SOS-Kinderdorf Hamburg, verantwortlich für Marketing und Fundraising: „Wir sind ausgesprochen dankbar, dass Wall uns erneut die Möglichkeit gegeben hat, hamburgweit ein brandaktuelles Thema sprichwörtlich nach außen zu tragen. Wir brauchen diese Art von Unterstützung, um großflächig auf Missstände aufmerksam machen zu können. Die Zusammenarbeit mit GROSSE LIEBE war erneut sehr befruchtend. Die Kreation ist absolut auf den Punkt! Und die Kampagnen-Begleitung in den Sozialen Medien ist eine tolle Ergänzung, da das Motiv auch online eine starke Wirkung erzielt.“
Angst, soziale Unsicherheit und erzwungene Nähe - nach neun Wochen Isolation der Familien durch die Corona-Krise spitzt sich die Situation bedrohlich zu – und führt oft zu einem Anstieg häuslicher Gewalt. „Je länger die Isolation anhält, desto schlimmer wird es“, berichtet Rebbe. Obendrein fehlen die außerfamiliären Pufferzonen. Das sind nicht nur die Schulen und Kitas. Es sind auch die Ausflugslokale, Kneipen, Fitnesscenter etc. – also die Orte zum Ausgleich und Entzerren der privaten Enge.
So können Familien zur Black Box werden, zu Orten ohne soziale Kontrolle. „Körperliche oder psychische Gewalt wird oftmals nicht mehr bemerkt“, konstatiert der Hamburger SOS-Kinderdorf-Chef. Denn Kontaktpunkte, in denen sonst innerfamiliäre Gewalt bemerkt werden könnte, wie Schulen und Kitas, Tagesmütter oder Sportvereine fallen weg oder sind auf sehr kurze Zeiten reduziert.
SOS-Kinderdorf Hamburg unterstützt trotz Corona-Krise weiterhin gefährdete Familien
Auch wenn die Umstände für die Familienbetreuer der ambulanten Hilfen durch drohende Corona-Infektionen gefährlich und schwierig sind. „Nur so können wir Schlimmeres verhindern! Der Bedarf ist so groß wie noch nie“, mahnt Rebbe. „Deshalb brauchen wir jetzt dringend die Hilfe aller Hamburgerinnen und Hamburger, um auf die wachsende Not in den Familien reagieren zu können. Wir erleben leider derzeit, dass es für alle möglichen Anspruchsgruppen Lobbyisten gibt – für Gastronomen und Hoteliers, für den Handel, für die Kirchen, die Industrie und vieles mehr, nur nicht für die Kinder. Die Belange der Familien werden durch die Politik in der Corona-Krise vernachlässigt. Sie haben schlicht und einfach zu wenig Stimme, die sich für sie erhebt.“ Die Kinder- und Jugendhilfe ist gerade in einer Pandemie systemrelevant – doch wird sie nicht entsprechend unterstützt. „Wir sind in der Not, weil unsere Familien immer mehr in Not geraten. Bitte helfen Sie uns.“
Wichtige Säulen des SOS-Kinderdorfs Hamburg sind neben den ambulanten Hilfen und den beiden Wohngruppen das SOS-Familienzentrum in Dulsberg und das neue SOS-Kinderdorf, das derzeit gebaut wird und ab 2021 hilfsbedürftigen Kindern eine neue Familie bietet.
Wir sagen Danke
Verantwortlich bei Wall GmbH:
- Frauke Bank (Leiterin Unternehmenskommunikation und Pressesprecherin)
Verantwortlich bei SOS-Kinderdorf Hamburg:
- Torsten Rebbe, Einrichtungsleitung
- Nele Lippolis, Koordinatorin Marketing & Fundraising
Verantwortlich bei GROSSE LIEBE Kommunikationsagentur:
- Björn Gerlach (Partner und stellvertretender Geschäftsführer)
- Ann-Kristin Günthel (Brand Activation)
Verantwortlich bei HEARTBEATS:
- Matthias Held (Partner und Geschäftsführer)
- Karoline Keiper (Projekt Managerin)
- Cara Rösel (Projekt Managerin)