Zum Warenkorb 0

Zum Warenkorb hinzugefügt:

Schutzgebühr:

Zum Warenkorb
SOS-Kinderdorffamilie im SOS-Kinderdorf Hamburg
SOS-Kinderdorffamilien

Ein Anker für Kinder

Unsere Kinderdorrfamilien in Zahlen

Ein/e Kinderdorfmutter/-vater mit vier Kindern...

163298

11

...faltet wöchentlich 11 Körbe voller Wäsche.

163272

13

...sucht monatlich 13 verschwundene Socken.

Icon Schule

4

...fährt täglich 4 unterschiedliche Kitas und Schulen an.

Das tragende Element unserer Kinderdorffamilien ist eine langfristig angelegte Lebensgemeinschaft, in der Kinder und Jugendliche analog zur Familie aufwachsen können. Dazu gehören Akzeptanz, Halt, Geborgenheit, Sicherheit, individuelle Förderung und Zuwendung. In unseren SOS-Kinderdorffamilien wohnen insgesamt bis zu vier Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 21 Jahren zusammen mit einer Kinderdorfmutter oder einem Kinderdorfvater in einer Wohnung.

Kernstück des Konzepts ist das Beziehungsangebot durch eine Kinderdorfmutter oder -vater, auf die sich Kinder dauerhaft und verbindlich verlassen können. Wenn die Kinder zu uns kommen, brauchen sie viel Zeit und Aufmerksamkeit, um ihre Vergangenheit zu verarbeiten und sich zuversichtlich den normalen Herausforderungen des Erwachsenwerdens stellen zu können.

Die Arbeit in den einzelnen Familien wird unterstützt durch das Zusammenleben innerhalb einer Gemeinschaft. Die Kinder lernen dabei, das Eigene mit dem Gemeinsamen zu verbinden – dass das möglich ist, ist für viele eine ganz neue Erfahrung. Das Kinderdorf, dazu gehören neben den Kinderdorffamilien alle weiteren Angebote von SOS Hamburg, als erweiterter vertrauter Rahmen unterstützt diesen Prozess. Die im Kinderdorf erfahrene Sicherheit und Geborgenheit sind die Grundlage für die anschließenden Schritte in das Umfeld und die angestrebte Selbstständigkeit. Die Kinder der Kinderdorffamilien können beispielsweise die Angebote des  Familienzentrums gemeinsam mit Kindern aus dem Stadtteil nutzen und so Kontakte auch außerhalb des Kinderdorfes aufbauen.

Das Angebot der Kinderdorffamilien ist ein langfristiges Angebot für Kinder, die dauerhaft nicht in ihren Familien leben können. Eine Betreuung bis zur Verselbstständigung ist möglich.

Der Familienalltag

Die Kinder und ihre Kinderdorfmutter beziehungsweise ihr Kinderdorfvater entwickeln gemeinsam ihre ganz eigene Familienkultur. Dies bedeutet im Familienalltag gemeinsam Rituale zu entwickeln. Jede/-r in der Kinderdorffamilie bereichert individuell das Familienleben und kann so die Identität der Familie mitgestalten.

Die vier Kinder, die gemeinsam in einer Familie leben, wohnen jeweils in einem Einzelzimmer, das mit ihnen gemeinsam eingerichtet wurde.  Die Kinderdorfmutter bzw. der Kinderdorfvater, die von weiteren pädagogischen Mitarbeitern unterstützt wird, lebt gemeinsam mit den Kindern in der Wohnung und gestaltet mit ihnen gemeinsam den Alltag. Gemeinsam wird gekocht und gegessen, gelacht und Konflikte ausgetragen, Freizeit verbracht und Aufgaben erledigt.

Unsere Kinder besuchen die örtlichen Schulen in Hamburg und sind Mitglied in einem der vielen Sportvereine. Sie schließen Freundschaften und entwickeln ihr persönliches Netzwerk. Hinzu kommen besondere individuelle Förderung als Vorbereitung auf ein eigenständiges Leben. Selbst nach der Verselbstständigung der jungen Erwachsenen bleiben Kinderdorfeltern wichtige Bezugspunkte im Leben der Ehemaligen.

Wir haben für Sie die Antworten auf die häufigsten Fragen zusammengestellt

Was ist eine SOS-Kinderdorffamilie?

Eine SOS-Kinderdorfmutter oder ein SOS-Kinderdorfvater in Hamburg bildet zusammen mit den anvertrauten Kindern und Jugendlichen eine Lebensgemeinschaft. Teil dieser Familie können auch die Partner/-innen der SOS-Kinderdorfmütter oder -väter sein genauso wie ein eigenes Kind. Die aufgenommenen Kinder kommen vor allem aus Familien, in denen die Eltern ihnen nicht die notwendige Erziehung und Geborgenheit geben können. Ziel ist es, die Entwicklung dieser Kinder aktiv zu begleiten, gemeinsam Krisen zu überwinden und Fortschritte zu erleben und die jungen Menschen schließlich in ein selbstständiges Leben zu führen. Die SOS-Kinderdorffamilie bietet hierfür einen Lebensraum, in dem Vertrauen und Beziehungen wachsen können.

Wie wohnen SOS-Kinderdorffamilien?

Jede SOS-Kin­der­dorf­fa­mi­lie in Hamburg lebt in einer eigenen Wohnung. Für das ge­mein­sa­me Fa­mi­li­en­le­ben ist ein gro­ß­zü­gi­ger Wohn- und Ess­be­reich da, der von allen zu­sam­men nach ihrem Ge­schmack ge­stal­tet wird. Zum Spie­len, Schla­fen, Ler­nen gibt es Ein­zel­zim­mer für die Kin­der und na­tür­lich hat auch die Kin­der­dorf­mut­ter oder der Kin­der­dorf­va­ter ein ei­ge­nes Reich.

Die Wohnung ist Teil des „Hafen für Familien“. Insgesamt leben dort drei Kinderdorffamilien und haben einen engen Anschluss an das SOS-Familienzentrum. Der viel­fäl­ti­ge Aus­tausch mit an­de­ren gibt den SOS-Kin­der­dorf­müt­tern und -vä­tern Rück­halt und immer wie­der neue Im­pul­se für den Be­rufs­all­tag.

Welche Aufgaben haben SOS-Kinderdorfmütter und -väter?

Die SOS-Kinderdorfmütter und -väter sind für die ihnen anvertrauten Kinder emotionale Bezugs- und zugleich Erziehungspersonen. Sie nehmen diese Rolle wahr, bis die Kinder selbstständig sind oder in ein anderes Betreuungsverhältnis wechseln. Sie gestalten das Familienleben, führen den Haushalt und sorgen für einen geregelten Tagesablauf. Als pädagogische Fachkräfte begleiten sie gemeinsam mit den anderen Mitarbeiter/-innen gezielt die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen. Ebenso sind sie an der Kooperation mit den Jugendämtern beteiligt.

Wer unterstützt SOS-Kinderdorfmütter und -väter bei ihren Aufgaben?

SOS-Kinderdorfmütter und -väter arbeiten Hand in Hand mit weiteren Mitarbeiter/-innen des SOS-Kinderdorfes. Im Familienalltag werden sie von Erzieher/-innen und Hauswirtschaftskräften unterstützt. Außerdem können sie sich jederzeit an alle pädagogischen Fachkräfte der Einrichtung wenden. Regelmäßige Supervision hilft ihnen dabei, ihre pädagogische Arbeit zu reflektieren.

Welche Kinder leben in einer SOS-Kinderdorffamilie?

Vor allem Kinder, deren Wohl in ihrem bisherigen Lebensumfeld trotz unterstützender und ergänzender Hilfen nicht gewährleistet werden kann. Zum Zeitpunkt der Aufnahme ist die kurz- oder mittelfristige Rückkehr in die Herkunftsfamilie üblicherweise nicht absehbar. Kinderdorffamilien nehmen Kinder bis zum Alter von 12 Jahren auf – bei Geschwistergruppen mitunter auch ältere Kinder, damit sie im SOS-Kinderdorf miteinander aufwachsen können. Durchschnittlich leben die Kinder 7 Jahre im SOS-Kinderdorf.

_MG_1569


Haben die Kinder weiterhin Kontakt zu ihren Eltern und Angehörigen?

Soweit dies möglich ist, legen wir sogar besonderen Wert darauf. Für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen ist der beständige Kontakt zu ihren Herkunftsfamilien sehr wichtig. Die Zusammenarbeit mit den Angehörigen erleichtert das Aufarbeiten des Erlebten und der oft problematischen Beziehungen zwischen den Kindern und ihren Herkunftsfamilien. Dieser Prozess ist ein wichtiger Schritt zur Identitätsfindung.

Wie wird der Kontakt zur Herkunftsfamilie gestaltet?

Die leiblichen Eltern und die Herkunftsfamilie haben weiterhin eine wichtige Bedeutung in der Entwicklung der Kinder, so dass wir sie in unsere Arbeit einbeziehen. Um die Kinder adäquat in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern, müssen wir ihre Wurzeln ebenso gut kennen, wie sie selber.

Die Kinder und die Eltern werden dabei unterstützt, eine Beziehung zueinander zu gestalten, die gut und entwicklungsförderlich für die Kinder ist. Daher werden die Kontaktregelungen sehr individuell und in Absprache mit dem jeweiligen Jugendamt vereinbart, regelmäßig überprüft und ggf. angepasst.

Wie sieht das Privatleben einer SOS-Kinderdorfmutter oder eines SOS-Kinderdorfvaters aus?

Der Beruf und die mit ihm verbundene ganzheitliche Lebensweise sind einzigartig: Kinderdorfmütter und -väter können Arbeit- und Privatleben miteinander verbinden. Jede SOS-Kinderdorffamilie gestaltet ihr Zusammenleben individuell und je nach Familiensituation. Zur Unterstützung im Alltag steht den SOS-Kinderdorfmüttern und -vätern ein Mitarbeiterteam professionell zur Seite. Das schafft auch Freiräume für private Kontakte, die Pflege der Partnerschaft und persönliche Interessen.

Ist die Tätigkeit als SOS-Kinderdorfmutter oder -vater auch mit einem eigenen Kind möglich?

Grundsätzlich ja. Voraussetzung dafür ist, dass die Bewerber/-innen das Aufwachsen ihres Kindes mit anderen Kindern als bereicherndes Lernfeld ansehen. Praxisjahr und Ausbildung sind meistens arbeitsintensiv und mit Ortswechseln verbunden. Diese Zeit kann mit einem jüngeren Kind belastend sein. Aus diesem Grund sollte das eigene Kind mindestens 4 Jahre alt sein.

Gibt es besondere Erwartungen an SOS-Kinderdorfmütter und SOS-Kinderdorfväter?

Der SOS-Kinderdorf e.V. legt in seinem pädagogischen Konzept großen Wert auf beständige Beziehungen zu den aufgenommenen Kindern. Es ist sehr wichtig, den Kindern weitere Beziehungsabbrüche zu ersparen und ihnen so eine möglichst optimale Entfaltung und Entwicklung zu ermöglichen. SOS-Kinderdorfmütter und -väter sollten deshalb dazu bereit sein, sich zeitlich und emotional auf diese längerfristige Aufgabe einzulassen.

Was ist, wenn die Kinder erwachsen werden?

Kehren die Kinder und Jugendlichen nicht in ihre Herkunftsfamilien zurück, bleiben sie bis zur Selbständigkeit in der SOS-Kinderdorffamilie. Auch die anschließende Aufnahme in eine Jugendeinrichtung des SOS-Kinderdorf e.V. ist möglich, wenn dies aufgrund der schulischen oder beruflichen Laufbahn sinnvoll ist. Mit dem Herauswachsen der Kinder stehen die Kinderdorfmütter und -väter vor der Entscheidung, ob sie eine neue Kindergeneration aufnehmen, in ihren alten Beruf zurückkehren oder sich neu orientieren wollen.

Wie sieht die fachliche Ausbildung der SOS-Kinderdorfmütter und -väter aus?

Der SOS-Kinderdorf e.V. bildet Bewerber/-innen ohne entsprechenden fachlichen Hintergrund zu staatlich anerkannten Erzieherinnen und Erziehern aus. Das Besondere an dieser berufsbegleitenden Ausbildung ist der Praxis-Theorie-Mix. Im berufspraktischen Teil arbeiten die Auszubildenden in SOS-Kinderdorffamilien mit. Die theoretische Ausbildung erfolgt an einer Erzieherfachschule. Neben Pädagogik und Psychologie werden auch allgemeinbildende Fächer unterrichtet. Die berufsbegleitende Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre.

6734_KD Sauerland_Mathis Leicht_0533.JPG


Welche Vergütung erhalten SOS-Kinderdorfmütter und -väter?

Die Vergütung von Kinderdorfmüttern und -vätern ist entsprechend der außergewöhnlichen Aufgabe und des besonderen persönlichen Einsatzes höher als die reguläre Vergütung für Erzieher/-innen. Während der Ausbildung beträgt die monatliche Vergütung ca. 2.400 Euro brutto. Je nach Berufserfahrung beträgt sie im ersten Beschäftigungsjahr inklusive Zulagen ca. 5.000 Euro brutto. Für den Lebensunterhalt der Kinderdorffamilie gibt es zusätzlich Wirtschaftsgeld.

Wer ist der Arbeitgeber?

Arbeitgeber ist der SOS-Kinderdorf e.V. Er verfügt über jahrelange Erfahrung und umfassendes Spezialwissen in der familiennahen Betreuung von Kindern. Darüber hinaus engagiert sich der SOS-Kinderdorf e.V. auf vielfältige Weise für das Wohl und die Rechte von Kindern, Jugendlichen und Familien. Er arbeitet politisch und konfessionell unabhängig. Der Verein ist ein anerkannter Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe. Er wurde 1955 in München gegründet, um in Not geratenen Kindern in Deutschland eine Familie und ein Zuhause zu geben. Ursprünglich fanden vor allem Waisen Aufnahme in ein Kinderdorf. Aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklungen wachsen in den SOS-Kinderdorffamilien heute überwiegend Kinder auf, deren Eltern sich nicht im erforderlichen Umfang um sie kümmern können.

Gibt es ein ideales Einstiegsalter für Kinderdorfmütter oder -väter?

Die Aufgaben einer Kinderdorfmutter bzw. eines Kinderdorfvaters sind sehr vielfältig. Um ihnen gewachsen zu sein, sollten sie Lebenserfahrung mitbringen, einen eigenen Haushalt geführt und das Berufsleben einige Jahre kennen gelernt haben. Das Konzept der SOS-Kinderdorffamilie setzt auf Kinderdorfmütter und -väter, die mindestens eine Generation Kinder betreuen und begleiten – solange, bis die jungen Menschen selbstständig sind. Auch wenn diese das Haus verlassen haben, bleiben Kinderdorfmutter oder -vater meistens weiterhin eine wichtige Bezugsperson. Vor diesem Hintergrund liegen zwischen dem Ende der Praktikumszeit bzw. dem Abschluss der Ausbildung zum/zur staatlich anerkannten Erzieher/-in und dem Eintritt in den Ruhestand idealerweise noch mindestens 15 bis 20 Jahre.

_MG_0213


Ist eine Bewerbung auch für Quereinsteiger möglich?

Ja, die Tätigkeit der SOS-Kinderdorfmutter oder des SOS-Kinderdorfvaters kann Quereinsteigern eine neue Berufs- und Lebensperspektive bieten. Der SOS-Kinderdorf e.V. eröffnet ihnen die Möglichkeit, ohne fachliche Ausbildung in einen Sozialberuf einzusteigen. Die erforderliche Ausbildung absolvieren sie berufsbegleitend im Rahmen eines Anstellungsverhältnisses beim SOS-Kinderdorf e.V.


Voraussetzungen sind:

  • Mittlerer Bildungsabschluss
  • Bereitschaft zu längerfristigen Beziehungen
  • Organisationstalent
  • Körperliche und seelische Belastbarkeit
  • Teamfähigkeit
  • Bereitschaft, im SOS-Kinderdorf zu leben
  • Flexibilität
  • Vereinbarkeit mit der privaten Situation (Kind/Partner/-in)

Bereichsleitung für die stationären Angebote

Birgit Ulpts