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Zukunftswelten im SOS-Kinderdorf Hamburg
Zukunftswelten

Edu-Bot

Der Edu-Bot ist eine lebenslange Begleitung, die bedürfnisorientiert bei der Erziehung und Bildung unterstützt und von der Wirtschaft ins Leben gerufen wurde.

Der Edu-Bot ist ein beständiger Begleiter des Menschen, der von klein auf bei der Persönlichkeitsentwicklung, beispielsweise mit individualisierten Bildungsprogrammen, unterstützt. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz lernt der Bot von menschlichen Gefühlen und kann eine große Unterstützung hinsichtlich der Erziehung sein. Als lebenslanger Begleiter kann der Bot sich entsprechend den individuellen Bedürfnissen und Lebenssituation der Nutzer*innen anpassen.

SZENARIO 2070

2070 sind Edu-Bots weit verbreitet und in der Gesellschaft akzeptiert. Das traditionelle Bild der Familie hat sich bereits in den 2050er Jahren begonnen aufzulösen, was die Geburtsstunde der Edu-Bots war, und die Auflösung klassischer Eltern-Kind-Beziehungen zu Folge hatte. Sozialpädagogische Grund- sätze, die sich bereits Ende des 19. Jahrhunderts mit Fokus auf Erziehung, Bildung und staatlicher Intervention etabliert hatten, wurden bis ins Jahr 2070 weiterentwickelt. Die Erziehungsrolle muss nun nicht länger allein von Eltern und Bildungsbeauftragten getragen werden. Der Edu-Bot unterstützt den Erziehungs- und Bildungsauftrag als zusätzliche Erziehungskraft, die etablierte pädagogische Konzepte nach Wahl der Eltern unterstützen kann. Kinder werden individuell nach Bedürfnis gefördert, um sich in jeglichen Alltagssituationen einer zunehmend komplexen Welt zurecht finden können. Somit haben alle Kinder, unabhängig ihrer individuellen Ausgangssituation, die gleiche Chance auf ein selbstbestimmtes Leben. Sowohl für Eltern als auch für Kinder existiert eine vorher nicht da gewesene Form der Freiheit.

Was bedeutet das für Kinder?

Einerseits können Kinder hochgradig individuell gefördert und Chancen eröffnet werden, die eine Lebenswelt ohne Edu-Bot so nicht bieten kann. Auf der anderen Seite können Kinder auch unter enormen Kontroll- und Leistungsdruck geraten, da ein Großteil ihres täglichen Lebens getrackt wird, um die Fördermaßnahmen des Bots zu personalisieren. Bei manchen Kindern kommt es auch zu Entwicklungsstörungen, da sie aufgrund der vielen Zeit mit dem Edu-Bot menschliche Gefühle und Mimik langsamer verstehen lernen.

Was bedeutet das für Familien?

Erziehungsmuster werden durch den Edu-Bot neu definiert. Eltern leisten nicht mehr die maßgebliche Erziehungsarbeit, was zur Folge hat, dass sie sich deutlich weniger mit dem Kind auseinandersetzen. Dieser Reibungsverlust bringt auch einen Bindungsverlust mit sich.

Zugleich führt die Tatsache, dass Kinder von den Eltern unabhängiger sind, zu zunehmender Entfremdung. Die „Ersetzung“ der Eltern durch den Edu-Bot hat ebenfalls eine Schwächung der Eltern-Kind-Bindung zur Konsequenz.