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Ehemaliger stellvertretender Leiter des Jugendhauses von SOS-Kinderdorf Hamburg
Eckart von Blomberg

Eckart von Blomberg

„Mein Herz schlägt für Dulsberg“, sagt Eckart von Blomberg über seine Zeit bei SOS-Kinderdorf Hamburg. Im Jahr 1972 beendete der heute 84-Jährige sein Studium und sein Anerkennungsjahr als Diplom-Sozialpädagoge. Und stieg gleich als stellvertretender Leiter der Verselbständigungsgruppe für männliche Jugendliche (Jugendhaus) am Rande von Hamburg ein.
Von Blomberg über diese Zeit: „Es war für alle ein neues Feld. Etwa 50 Jugendliche aus den SOS-Kinderdörfern des Nordens lebten zusammen in einem Haus.“ Die 13- bis 20-jährigen Kinder und Jugendlichen sollten in Begleitung von Sozialpädagogen selbstständig werden, während sie zur Schule gingen oder eine Ausbildung absolvierten. „Wir merkten, dass das Konzept des Jugendhauses an seine Grenzen kam“, erzählt von Blomberg. Die jungen Männer scheuten keine körperliche Auseinandersetzung und auch das Zusammenleben von so vielen jungen Menschen in einem Gebäude war teilweise nicht für deren Entwicklung förderlich.

SOS-Treffpunkt und Beratungstelle

1975 kamen die ersten Gedanken an Jugendwohngruppen auf. In Dulsberg bot eine Wohnungsbaugesellschaft ein Ladengeschäft zur Miete. Dieses wandelte SOS-Kinderdorf in den SOS-Treffpunkt und Beratung um. Von Blomberg: „Diese Anlaufstelle benötigten wir für die Jugendlichen aus dem SOS-Kinderdorf Harksheide, die sich ein Leben in Hamburg aufbauten. Wir standen ihnen beratend und helfend zur Seite.“
Diese Beratungsstelle war es auch, die zwischen SOS-Kinderdorf und den Dulsbergern eine Verbindung schaffte. „Es standen immer mal wieder Nachbarskinder vor unserer Tür. Sodass wir eine Spielstunde anboten, zu der viele Kinder kamen“, berichtet von Blomberg. Das Besondere: Die Beratungsstelle wurde komplett vom SOS-Kinderdorf-Verein bzw. aus Spenden finanziert. Ende der 70er Jahre wurde die Beratungsstelle dann zu drei Wohnplätzen umgebaut.
Von Blomberg ist nun seit 20 Jahren in Rente und dennoch ist seine Arbeit für SOS-Kinderdorf in ihm lebendig. „Ich bin froh, dass ich Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf ihrem Lebensweg begleiten konnte“, resümiert er. „Gerade die Verselbständigungsgruppen waren ein wichtiger Baustein für das weitere Leben dieser Menschen“.