Das soziale Lernen im Klassenverbund, ist im 2. Schuljahr fest mit einer Unterrichtsstunde pro Woche im Stundenplan verankert. Dies hat sich bewährt, um einen nachhaltigen Lernerfolg zu erzielen. Es sind zunächst zehn Unterrichtseinheiten geplant, die die Sozialarbeiterin durchführt. Im Anschluss daran sollen die Inhalte in der Klasse von der Lehrerin weitergeführt werden.
Erstmalig wird das Trainingsprogramm „Lubo aus dem All“ eingesetzt. Dies ist ein bereits evaluiertes Programm zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen.
Die Rahmenhandlung bildet Lubo der kleine Außerirdische. Er besucht die Erde und möchte lernen, wie man auf der Welt Freunde findet und wie man sich auf der Erde richtig verhält. Lubo stößt bei seinen Ausflügen immer wieder auf Rätsel und Probleme der Gefühle und des Miteinanders. Die Kinder helfen ihm bei der Problemlösung.
Lubo begleitet die Kinder in Form einer Handpuppe durch alle Trainingsstunden. Die Einheiten bauen aufeinander auf und beinhalten folgende 3 Bereiche:
Grundlagen
Differenzieren von verschiedenen Gefühlslagen
Die Kinder sollen lernen, die Gefühle anderer zu erkennen, die Perspektive eines Gegenübers einzunehmen und emphatisch auf andere zu reagieren.
- Selbstwahrnehmung: wie geht es mir?
- Fremdwahrnehmung: wie geht es dir?
Die Kinder lernen Basisemotionen kennen, differenzieren und kommunizieren:
- Trauer
- Freude
- Wut
- Angst
Emotionsregulation
Jedes empfundene Gefühl, ob positiv oder negativ, ist in Ordnung. Im Gegensatz dazu ist nicht jedes Verhalten angemessen. Die Kinder lernen, Gefühle und Verhalten voneinander zu unterscheiden. Es soll erarbeitet werden, dass Gefühle (z. B. Wut) und Verhalten (z. B. Brüllen und Schlagen) keine Einheit bilden, sondern voneinander getrennt zu betrachten sind. Auf ein Gefühl folgt nicht „zwingend“ ein bestimmtes Verhalten.
Folgende Fragestellungen stehen hierbei im Vordergrund:
- Wozu brauche ich eigentlich meine Gefühle?
- Wieso muss ich meine Gefühle steuern?
- Welche Strategien helfen, ruhig und überlegt zu handeln?
- Umgang mit negativen Gefühlen
- Angemessenes und unangemessenes Verhalten
- Umgang mit Wut und Ärger
Problemlösestrategien bei einem Streit
- Ich-Botschaften
- Gesprächsregeln
Methoden
Bei den Unterrichtseinheiten geht es lediglich, in untergeordneter Weise um die Vermittlung von Wissen und die Förderung von Einsichten im kognitiven Bereich, vielmehr steht die emotionale Lernebene im Vordergrund.
- Übungen
Sozialförderliches Verhalten wird durch Übungen wie aktives Zuhören trainiert ("Ich und Du – Botschaften unterscheiden und formulieren"). - Rollenspiel
Durch szenische Darstellungen erhalten die Schüler die Möglichkeit, unterschiedliche Rollen einzunehmen, die Perspektive zu wechseln und sich in andere Personen hereinzuversetzen. So werden Empathie und Akzeptanz anderer Meinungen gefördert. Verhaltensalternativen können ausprobiert werden. - Gesprächsrunden
- Entspannungs- und Konzentrationsübungen
Durch diese Übungen sollen die Kinder zur Ruhe kommen und lernen, wie sie selbst Konzentration bzw. Entspannung erreichen können. - Kommunikations- und Kooperationsspiele
- Einsatz unterschiedlicher kreativer Methoden
Besonders den Schülern, denen es schwer fällt sich verbal auszudrücken, ermöglicht der Einsatz kreativer Methoden andere Ausdrucksformen. - Gruppenaktivitäten
Die Übungen bzw. Spiele sind so angelegt, dass sie nur von der ganzen Klasse gemeinsam gelöst werden können. So wird das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gruppe gestärkt. - Arbeitsblätter
Arbeitsblätter für Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit dienen als Vorbereitung für Gesprächsrunden.