Wie das SOS-Kinderdorfzentrum Dortmund mit dem Virus umgeht
Der Corona Virus hält die ganze Welt in Atem. Auch wir im SOS-Kinderdorfzentrum Dortmund mussten erstmal einmal durchatmen und uns neu sortieren. Was dieser Virus für ein SOS-Kinderdorf mit knapp 60 Kita-Kindern, zwei stationären Angeboten und seinen Mitarbeiter*innen bedeutet, kann man sich ausmalen. Die Aufforderung der Bundesregierung zu Hause zu bleiben, stellt uns vor enorme Herausforderungen.
Die Kita mussten wir schließen und betreuen dort nur noch einen kleinen Teil der Kinder in Notfallgruppen. Auch der Fachdienst versucht momentan über intensive Telefongespräche zwischen Eltern und Kindern Hilfestellungen zu geben. Aufgrund des momentan nicht stattfindenden Elternkontaktes benötigen jetzt besonders diese Familien engmaschige Unterstützung und dürfen nicht allein gelassen werden.
Für die im SOS-Kinderdorfzentrum lebenden Kinder und Erwachsenen heißt es jetzt enger zusammenrücken, keine näheren Kontakte außerhalb der eigenen Kinderdorffamilie oder Wohngruppe. Und es heißt auch …….. – Langeweile.
„Die Mitarbeiter*innen in den verschiedenen Arbeitsbereichen unterstützen sich untereinander und versuchen dort zu entlasten, wo am dringendsten Hilfestellungen gebraucht werden – diese Haltung macht mich besonders stolz, da sich das gesamte Team des SOS-Kinderdorfzentrums Dortmund erst vor einigen Monaten gegründet hat,“ sagt Einrichtungsleiterin Gabriele Polle.
Gute Vorbereitung
So haben auch alle nicht-stationären Mitarbeiter*innen die stationären Gruppenformen unterstützt und gemeinsam wurden Krisenplänen für den Infektionsfall „gestrickt“. Im Fall einer Ansteckung haben sich die Mitarbeiter*innen bereiterklärt mit den erkrankten Kindern zusammen in Quarantäne zu gehen. Das erfordert ein hohes Maß an Flexibilität und Engagement.
Lernen und Freizeit – diese beiden Bereiche haben sich auch im SOS-Kinderdorf verschoben, weil die Kinder nicht mehr in die Kita oder Schule gehen können. Lern-und Freizeitangebote mussten in Windeseile angepasst und erstellt werden. Der entlastende Vormittag für die Erzieher*innen, der Ihnen die Möglichkeit gab bürokratische und hauswirtschaftliche Dinge zu erledigen, fiel weg. Nun gibt es feste Lernzeiten, in denen die Kinder ihren digitalen Unterricht absolvieren. Nach getaner Arbeit kann nun aber kein Kind mehr gruppenübergreifend seine Freunde treffen, das stellt alle Bewohner*innen vor eine große Herausforderung, da gerade bei schönem Wetter der Außenbereich im SOS-Kinderdorfzentrum zum gemeinsamen Toben und Spielen einlädt.
Gemeinsam malen und singen
Die Mitarbeiterin, die eigentlich das Begegnungszentrum bespielen wird, hat ein spezielles Mal-und Singprogramm für alle Kinder erstellt, bei dem die Kinder mit verschiedenen Maltechniken wie z.B. Aquarellfarben experimentieren können. Gleichzeitig werden Lieder gesungen und das Gefühl der Gemeinschaft gefördert. Im Malprozess haben die Kinder die Möglichkeit sich auszuprobieren und ihre Gefühle und Stimmungen auszudrücken. Die kleinen Künstler*innen sind begeistert dabei und freuen sich, dass auch die anderen Mitarbeiter*innen im Kinderdorfzentrum mit ihnen singen und alle als Team gemeinsam durch diese besondere Zeit gehen.
„Das Engagement jedes Einzelnen ist beachtlich und auch wie die Kinder mit den Einschränkungen umgehen und versuchen das Beste aus der Situation zu machen – jeder wächst gerade über sich hinaus“, schmunzelt Gabi Polle, die noch über eine befreundete Apothekerin Notfall-Medikamente ordern konnte.
Wie sie sehen, ist das SOS-Kinderdorfzentrum Dortmund gut gerüstet für den Fall einer Infektion. Momentan sind wir alle gesund und munter und freuen uns, wenn wir bald auch wieder die Kita öffnen können und unser Begegnungszentrum einweihen dürfen.
Zusammen schaffen wir das
