Bei SOS-Kinderdorf werden Kinderrechte groß geschrieben. Und das schließt auch das Recht auf Mitbestimmung und Beteiligung ein. Um den 13 Kindern, die bei uns im Kinderdorfzentrum an der Kaiserstraße in Dortmund leben, nicht nur sprichwörtlich eine Stimme zu geben, haben wir sie jetzt ihre Kindersprecher wählen lassen.
Rahmen für die Kindersprecher-Wahl war das „Beteiligungscafé“, das einmal im Monat im SOS-Kinderdorf stattfindet. Alle 13 Kinder, die im stationären Bereich des Kinderdorfzentrums leben, werden dazu eingeladen und sprechen mit Beteiligungsmentorin Klaudia Klamman-Yildiz darüber, an welchen Stellen sie mitreden und mitbestimmen dürfen. „Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist ein zentraler pädagogischer Grundsatz von SOS-Kinderdorf“, sagt Klamann-Yildiz. „Das stärkt unter anderem das Selbstbewusstsein der Kinder und Jugendlichen und zeigt ihnen, dass sie mit ihren Wünschen und Sorgen bei uns ernst genommen werden. Deshalb werden sie hier in allen Entscheidungen einbezogen, die ihr Zusammenleben betreffen. Und deshalb gibt es auch die Kindersprecherwahl.“
Die Wahl selbst lief dann ähnlich wie bei den „Großen“ – nur etwas kindgerechter. Bei leckeren Waffeln haben die Kinder zuerst etwas über ihre Möglichkeiten der Beteiligung und der Beschwerde gesprochen, konnten Ideen für das SOS-Kinderdorf einbringen und etwas über Kinderrechte lernen. Danach wurde im ZEBRA, dem „Zentrum für Begegnung, Rat und Austausch“ im SOS-Kinderdorf Dortmund, gewählt.
Spannende Wahl – mit besonderem Ausgang
Drei Kinder ließen sich zur Kindersprecher-Wahl aufstellen und waren bereit, ihre Mitbewohner und Freunde am SOS-Kinderdorf Dortmund in Zukunft zu vertreten. Ein Kindersprecher ist dabei vergleichbar mit einem Klassensprecher. Er darf bei allen Entscheidungen rund um das Beteiligungscafé mitreden und ist neben der Beteiligungsmentorin Ansprechpartner für die Wünsche und Sorgen der Kinder und Jugendlichen am SOS-Kinderdorf. Die Voraussetzung, um sich als Kandidat aufstellen zu lassen, ist deshalb, dass das Kind schon lesen kann. Gewählt werden zwei Kindersprecher, alle Kinder und Jugendlichen, die in den stationären Bereichen des SOS-Kinderdorfes in Dortmund leben, dürfen wählen.
Für die eigentliche Wahl wurde im Vorfeld extra eine Wahlkabine gebastelt, außerdem gab es Wahlzettel mit den Fotos der drei Kandidaten. So konnten auch die Kinder selbständig ihre Stimme abgeben, die noch nicht lesen können. In der ersten Runde gab es zwischen zwei der drei KandidatInnen gleichstand. Damit gab es eine Stichwahl, bei der es am Ende erneut Gleichstand gab. Das SOS-Kinderdorf Dortmund hat deshalb alle drei KandidatInnen für dieses Jahr zu Kindersprechern gemacht und wünscht Ihnen für ihre Arbeit viel Glück und vor allem Erfolg.
Der stationäre Bereich im SOS-Kinderdorf Dortmund umfasst eine Klärungsgruppe mit sieben Plätzen sowie eine Kinderdorffamilie mit sechs Kindern. Da wir die Privatsphäre dieser Kinder besonders schützen und immer wieder auch Kinder inkognito bei uns unterbringen, zeigen wir keine Bilder der Kinder und Jugendlichen und nennen auch keine Namen. Wir bitten um Verständnis und stehen für Rückfragen gern zur Verfügung.