Sehr geehrte Freunde, Förderer und Partner von SOS-Kinderdorf Augsburg,
wir erleben extrem anstrengende und fordernde Zeiten. Corona hat viele Entwicklungen und Krisen beschleunigt. Die Folgen beschäftigen uns bis heute. Es erreichen uns überdurchschnittlich viele Anfragen von Kindern und Familien in Not. Das System der Jugendhilfe ist an seiner Belastungsgrenze angelangt. Es fehlt an stationären Angeboten, um die betroffenen Kinder und Jugendlichen adäquat zu versorgen. Wir finden oft keine Plätze für die dringend notwendige Inobhutnahme. Auch Termine bei Psychologen und Psychotherapeuten sind nur mit wochen-, ja monatelangem Vorlauf möglich.
Der Beratungsbedarf bei Schneewittchen, der Anlaufstelle für Menschen mit Essstörungen, steigt ebenfalls weiter. Seit Corona hat der Anteil an männlichen Jugendlichen in der Beratungsstelle deutlich zugenommen.
Die Belastungsfaktoren und Krisen – von Social Media über Mobbing bis hin zu finanziellen Problemen – nehmen zu. Ein Grund, warum die Krankenstände der Beschäftigten in Deutschland neue Höchststände erreichen. Besonders stark sind übrigens die psychischen Erkrankungen wie Depressionen gestiegen.
All diese Entwicklungen fordern unsere Mitarbeitenden zusätzlich. Zum Glück sind wir vom allgemeinen Fachkräftemangel noch nicht so betroffen und können alle Stellen, die bei uns vorwiegend durch einen Generationenwechsel frei werden, gleichwertig und schnell besetzen. Damit sind wir fast schon ein ruhender Fels in der tosenden Brandung der Jugendhilfe. Dabei profitieren wir von unserem guten Ruf, den wir täglich mit unserer Arbeit untermauern.
In diesen herausfordernden Zeiten Sie, liebe Freunde, Förderer und Partner, an unserer Seite zu wissen, tut besonders gut. Herzlichen Dank für Ihr Engagement.
Mit den besten Wünschen zu Weihnachten und fürs neue Jahr
Ihr
Dietmar Kraft