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Aktuelles

Erwachsenwerden im SOS-Kinderdorf

18. Januar 2018

SOS-Kind Christof

Christof lebt seit 17 Jahren im SOS-Kinderdorf Ammersee

Christof ist auf dem besten Weg, bald auf eigenen Beinen zu stehen

Er rudert, spielt Gitarre und engagiert sich als Sanitäter an seinem Gymnasium: Der 17-jährige Christof aus Dießen am Ammersee hat viele Interessen. Die Hauptrolle in seinem Leben allerdings spielt die Schule, denn im Juli 2017 möchte Christof ein gutes Abitur in der Tasche haben. Und dann? Er lächelt vielsagend: „Am liebsten würde ich etwas studieren, das mit Raum- und Luftfahrttechnik zu tun hat. Oder Pilot werden. Die Bundeswehr bietet da spannende Laufbahnen. Mal schauen, wie gut mein Notendurchschnitt wird.“
Gelassen wirkt der großgewachsene junge Mann, wenn er Besucher an der Haustür seiner Familie im SOS-Kinderdorf Dießen empfängt. Seinem kräftigen Händedruck sind die Sporthanteln anzumerken, die in seinem Zimmer liegen. Wenn Christof den Arm um seine Kinderdorfmutter Sieglinde Olbrich legt, überragt er sie um zwei Haupteslängen. „Dass ich so groß und stark geworden bin, liegt auch an ihren Spaghetti Carbonara“, scherzt Christof, „die sind nämlich mein Leibgericht“.

Die drei Brüder durften zusammenbleiben

Wie schwer sein Start ins Leben war, ahnt niemand, der den 17-Jährigen heute kennenlernt. Er war vier Monate alt, als das Jugendamt entschied: Christof kann nicht in der Obhut seiner leiblichen Eltern bleiben. Zwei ältere Brüder teilten sein Schicksal. In ihrem neuen Zuhause, dem SOS-Kinderdorf Dießen, nahm die Kinderdorfmutter Sieglinde Olbrich die drei Buben bei sich auf und begleitet sie seitdem. „Es ist ein großes Glück, dass unsere Beziehung über so viele Jahre wachsen konnte“, sagt sie. In der Geborgenheit seiner Kinderdorffamilie entwickelte sich Christof zu einem zielstrebigen und vielseitig begabten Schüler. Seine Lehrer stellten außerdem fest: Selbständiges Arbeiten und Projektarbeit liegt ihm viel mehr, als der klassische Frontalunterricht. Eine passende Schule in der Nähe des SOS-Kinderdorf wurde schnell gefunden, allerdings handelte es sich um ein privates Tagesgymnasium, für das eine Schulgebühr zu zahlen war.

Unterstützt von der SOS-Kinderdorf-Stiftung

Christof spielt Gitarre

Für das Abitur lernen und Gitarre spielen - diese zwei Dinge haben in Christofs Leben gerade Priorität

Glücklicherweise passte Christofs Fall perfekt zum Profil der „Harbich-Stiftung“, einer Treuhandstiftung unter dem Dach der SOS-Kinderdorf-Stiftung. Mit dieser Treuhandstiftung fördert das Münchner Ehepaar Oskar und Margit Harbich die Schul- und Berufsausbildung von SOS-Kinderdorf-Kindern. Den beiden Stiftern ist eine nachhaltige Unterstützung begabter junger Menschen besonders wichtig. Mit ihrer Hilfe konnte und kann Christof seine Wunschschule besuchen. „Ich habe die Harbichs inzwischen auch persönlich kennenlernen dürfen“, berichtet er, „das war eine schöne Begegnung.“ Vom internationalen Netzwerk seines Gymnasiums hat Christof in vielerlei Hinsicht profitiert. „Ich konnte ein Praktikum in England machen und habe im Jahr 2014 an der ‚Round Square International Conference‘ im indischen Bhopal teilgenommen. Dabei handelt es sich um eine jährliche Zusammenkunft von Schulen aus 40 Ländern und fünf Kontinenten, die sich demokratischen und humanistischen Idealen verpflichtet sehen. „Natürlich war es eine Herausforderung, den ganzen Tag auf Englisch zu diskutieren, und dann auch noch zu anspruchsvollen Themen“, berichtet er. „Aber irgendwie habe ich das hingekriegt.“

Ein Treffen mit SOS-Kinderdorf-Präsident

Ebenso gefragt waren Christofs Englisch-Kenntnisse, als er 2015 Siddhartha Kaul im SOS-Kinderdorf Dießen treffen konnte. Der Präsident von SOS-Kinderdorf International war zu dieser Zeit auf Deutschland-Besuch, und so saßen die beiden mit anderen Bewohnern und Mitarbeitern des Kinderdorfs beim Mittagessen und sprachen über Gott und die Welt. „Dass ich seine Heimat Indien schon einmal bereist habe, hat Siddhartha Kaul natürlich gefallen und interessiert“, sagt Christof und erwähnt in der ihm eigenen bescheidenen Art nur am Rande, wie tief ihn die Begegnung mit gleichaltrigen Schülern aus aller Welt beeindruckt hat. Möglich, dass auch diese Erfahrung ihn im kommenden Jahr inspiriert, wenn aus dem SOS-Kinderdorfkind Christof ein selbständiger junger Mann geworden ist, der in die Welt hinausgeht und seinen eigenen Weg findet.

Eine Treuhandstiftung unter dem Dach der SOS-Kinderdorf-Stiftung ermöglicht es Stiftern, benachteiligten Kindern und Jugendlichen besonders nachhaltig zu helfen: Anders als bei einer Spende wird das Geld nicht sofort für Projekte ausgegeben. Vielmehr kommen Jahr für Jahr die Kapitalmarkterträge des Stiftungskapitals den Begünstigten zugute. Dabei können Stifter „ihrer“ Treuhandstiftung die Ausrichtung geben, die ihnen besonders am Herzen liegt. Derzeit gibt es 64 SOS-Treuhandstiftungen mit unterschiedlichsten Zielen. Sie reichen von der Förderung bestimmter SOS-Kinderdorfeinrichtungen im In- und Ausland über die Förderung von Bildung und Ausbildung bis hin zur Unterstützung besonderer künstlerischer und musischer Begabungen bei Kindern, die in den Einrichtungen von SOS-Kinderdorf leben.

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