Einrichtungsleiter Andreas Brommont (von links nach rechts) begrüßte Karin Baumüller-Söder, Zimmerermeister Dirk Siebold und Fregattenkapitän Tilo Kalski zur Schiffstaufe der kleinen ‚Bayern‘.
© SOS-Kinderdorf e.V. / Foto: Mareike Spielhofen
Karin Baumüller-Söder und eine Delegation der Fregatte Bayern weihen mit den Kindern des SOS-Kinderdorfs das neue Spielschiff ein
„Ich taufe dich auf den Namen kleine ‚Bayern‘!“ Mit einer Tasse Ammersee-Wasser weihte Karin Baumüller-Söder stilecht und schwungvoll das neue Spielschiff im SOS-Kinderdorf in Dießen ein. Begleitet wurde die bayerische „First Lady“ von einer 20-köpfigen Delegation von Marinesoldaten des großen Schwesterschiffs, der Fregatte Bayern. Dieser Besuch hat mittlerweile Tradition: Vor 23 Jahren hat die Mannschaft des Marineschiffs die Patenschaft für das SOS-Kinderdorf in Dießen übernommen – damals vermittel durch Karin Stoiber. Diese hatte dann auch vor 13 Jahren das erste Spielschiff eingeweiht, ein Geschenk der Fregatte zum zehnjährigen Bestehen der Patenschaft.
Die erste kleine ‚Bayern‘ war jedoch durch Wind und Wetter marode geworden und für die Kinder kein sicheres Spielgerät mehr, so dass sie abgebaut werden musste. Die Kinder waren sehr traurig und als der Freundeskreis der Fregatte davon erfuhr, startete er eine Spendenaktion. Schließlich konnte durch verschiedene Privatspenden und mit Unterstützung von Stiftungen ein Zwillings-Spielschiff angeschafft werden. Auch Zimmerermeister Dirk Siebold aus Dießen, der den Auftrag zum Bau erhielt, hatte zahlreiche Arbeitsstunden gespendet, damit die kleine Bayern sicher und mit großem Spielwert in den Dienst gestellt werden konnte. „Dass dies so gelingen konnte, ist ganz vielen Helfern, die spendeten und selbst Hand anlegten zu verdanken“, so Karin Baumüller-Söder. Sie wünschte den Kindern, die sich zur Taufe ihres „nigelnagelneuen“ Schiffes am Schiffsspielplatz versammelt hatten, dass sie mit der kleinen ‚Bayern‘ Abenteuer durchleben und ein wenig mit ihr träumen können.
Schwungvoll tauft Karin Baumüller-Söder das Spielschiff mit einer Tasse Ammersee-Wasser auf den Namen ‚Bayern‘. Einrichtungsleiter Andreas Brommont freut sich und dankt allen Helfern.
© SOS-Kinderdorf e.V. / Foto: Mareike Spielhofen
Eine lebendige Patenschaft
Tilo Kalski, Kapitän der Fregatte Bayern, lobte ebenfalls die gute Zimmererarbeit und lud Dirk Siebold scherzeshalber auf das große Mutterschiff ein. Dies liege nämlich schon seit längerer Zeit in der Werft in Wilhelmshafen und werde generalüberholt. Zudem übergab er an Dorfleiter Andreas Brommont einen Scheck über 500 Euro, um „vielleicht aus ökologischen Gründen noch Segel anzubringen.“ Dann lud er auch die Kinder ein, die Fregatte zu besuchen, die dies jubelnd begrüßten. Denn zu den jährlichen Besuchen der Marinesoldaten im SOS-Kinderdorf, Sammelaktionen, Spendenübergaben, Geschenke und Postkarten aus aller Welt sind auch die Sommerfreizeiten in bunter Reihe lebendiger Ausdruck dieser Patenschaft.
Ehrengast war auch Günther Moog vom Freundeskreis der Fregatte, der sich sehr über das neue Spielschiff freute und stolz war, die Aktion mit angestoßen zu haben. Aber am lautesten jubelten die SOS-Kinderdorf- Kinder, die nach der offiziellen Zeremonie das Schiff stürmten und bewiesen, dass sie allesamt gute neue Kapitäne sind. Trotz kleiner Regengüsse rissen sie alle, auch die Marinesoldaten mit, das neue Spielschiff zu erobern und zu erkunden.
Einrichtungsleiter Andreas Brommont, der die Gäste und die Kinder herzlich willkommen hieß, freute sich über die kurze Regenpause zur Taufe, dankte allen Helfern und Spendern herzlich und lud anschließend in das Haus Mosaik ein, wo es gegrillte Leckereien als Gruß der Staatskanzlei für die „gesamte Mannschaft“ gab. Die Kinder nutzten die Gelegenheit, den Marinesoldaten neugierige Fragen zu stellen. Auch die jungen Männer ließen sich aus dem Leben im SOS-Kinderdorf erzählen. Sie waren beeindruckt von den Patenkindern und freuten sich auf viele weitere Kontakte mit ihnen.
Text: Mareike Spielhofen