Ein Platz zum treffen, spielen, therapieren und Musik machen
Dießen Die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen im SOS-Kinderdorf in Dießen lieben ihre gemeinsamen Feste und hatten heuer wieder einen vortrefflichen Grund für eine ausgiebige Feier: Ihr Gemeinschaftshaus „Haus Mosaik“ ist vor zehn Jahren, im Oktober 2011, eingeweiht worden. Seither macht es seinem Namen alle Ehre: ein buntes Mosaik an Veranstaltungen fand und findet hier im Jahresverlauf statt. So werden im großen Helmut-Kutin-Saal jährlich Weihnachtsfeiern gefeiert und die langjährigen Mitarbeiter im Rahmen eines Neujahrsfrühstück geehrt. Es ist Treffpunkt für Dorffeste, Verabschiedungen, Feierlichkeiten, das monatliche Kinderkino und Ort für Tanzkurse, Yoga sowie Krabbelgruppen. Einmal im Jahr findet die große Mitgliederversammlung des SOS-Kinderdorf-Vereins hier statt, bei der sich die Vorstände, Verwaltungsräte und Mitglieder treffen. Im Untergeschoss befindet sich die Außenstelle der Frühförderung. Und nun, in der Corona-Pandemie, war es, laut Einrichtungsleiter Andreas Brommont, ein wertvolles Ausweichquartier.
Der damalige Einrichtungsleiter des SOS-Kinderdorfs Erich Schöpflin hatte sich für den Bau des Hauses eingesetzt, da die vorhandenen Versammlungsräumlichkeiten zu klein geworden waren. Auch die Kinder des Dorfes waren „Feuer und Flamme“ für den Bau eines Gemeinschaftshauses und begannen schon im Vorfeld des Baus bunte Mosaike zu gestalten. Diese schmücken nun im Hausinneren eine Wand. Außerdem befand sich darunter die Vorlage für das fast 20 Meter lange Wandbild an der nördlichen Außenfassade des Baus. Entworfen wurde das Haus von Architekt Wolf-Eckart Lüps aus Schondorf, der es umweltfreundlich mit einer Wärmepumpe und Solarenergie ausstattete.
Uschi Glas und Herbert Kirsch sind „Schirmherren“
Grund zum Feiern gab es schon in der Bauphase: Nachdem die Kinder beim „Grundsteinwerfen“ lauter bunte Mosaike in die Baugrube geworfen haben, durften sie SOS-Botschafterin Uschi Glas den Rohbau zeigen. Sie und der damalige Dießener Bürgermeister Herbert Kirsch übernahmen die Schirmherrschaft des Hauses. Die offizielle Einweihung des neuen Gemeinschaftshauses war Anlass für ein weiteres Fest: die SOS-Kinderdorf-Botschafterin Ursula Buschhorn, Herbert Kirsch, Karin Seehofer und viele weitere Gäste feierten mit den Kindern des SOS-Kinderdorfs zusammen ihr „Haus Mosaik“.
Besonders dankbar war Dorfleiter Erich Schöpflin für die vielen Spenden aus der Nachbarschaft und dem Münchner Raum, ohne die das Projekt nicht entstanden wäre. Heute, zehn Jahre später ist das „Haus Mosaik“ ein wertvoller Bestandteil des SOS-Kinderdorfes. Bei Kaffee und Kuchen erinnerten sich die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner an die Entstehungsgeschichte. Dazu hatten die Mitarbeiterinnen Nicole Mathauser und Anita Sieber an Tafeln Entstehungsgeschichte und die Erlebnisse der letzten zehn Jahre im Haus Mosaik zusammengestellt. Natürlich fehlte zum Jubiläum auch die Kreativität nicht: Die Kinder bemalten eine Glasscheibe in einem Holzrahmen mit bunten Farben und wünschten sich dabei viele weitere fröhliche Feste in ihrem Gemeinschaftshaus.