Was brauchen obdachlose Jugendliche, um wieder in ein sicheres Leben zu starten?
Stellen Sie sich vor, Sie sind jung – noch ohne klare Pläne und Perspektiven. Kein eigenes Geld in der Tasche. Und dann bricht auch noch Ihr Zuhause weg: wegen Stress in der Familie, Armut, Krankheit, Vernachlässigung. Sie werden vor die Tür gesetzt oder halten es einfach nicht mehr aus in einer Unterbringung der Jugendhilfe. Wohin jetzt? Erstmal zu Freund*innen. Aus ein, zwei Nächten auf der Couch werden Wochen. Irgendwann können die Freund*innen nicht mehr: »Was kann die Lösung sein?« Zurück zur Familie oder ins Heim? Undenkbar…
Und so verbringen Sie die erste Nacht im Freien.
Doch wer hilft weiter?
Die Wohnprojekte der Freiburger StraßenSchule
Für junge Menschen ist es nahezu unmöglich, selbst ein neues Zuhause zu finden. Freier und bezahlbarer Wohnraum ist auf dem angespannten Wohnungsmarkt kaum zu bekommen – erst recht nicht in einer solchen Lebenssituation.
Deshalb bieten wir für fünfzehn wohnungslose oder akut davon bedrohte junge Menschen in Zusammenarbeit mit der Stadt Freiburg ein begleitetes Übergangswohnen an. Unterstützt von unserem Team wagen die Straßenjugendlichen den Schritt in eigene vier Wände. Sie üben sich im Wohnen, arbeiten Altlasten ab und orientieren sich auf dem Wohnungs-, Ausbildungs- und Arbeitsmarkt.
In den drei Standorten wurden mit den jungen Leuten zusammen Orte gestaltet, an denen sie sich wohlfühlen und Mut für mehr fassen können. In einem großen Haus für acht Bewohner*innen begleiten wir 18- bis 27-Jährige über die Sozialhilfe (§67ff. SGB XII), in einer kleinen 3er-WG und einer 4er-WG bis 21-Jährige über die Jugendhilfe (§§30,35 SGB VIII).