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Streetwork
Wie wir obdachlose Jugendliche erreichen

Wir helfen direkt vor Ort

Unsere Mitarbeiter*innen sind regelmäßig in der Innenstadt von Freiburg unterwegs, sei es früh morgens, über Mittag oder am späten Abend. Sie knüpfen Kontakt zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße haben.
»Wo kann ich Wäsche waschen?«, »Wie kriege ich einen neuen Personalausweis?«, Hunde kraulen, zum Arzt begleiten, zusammen komplizierte Formulare ausfüllen...
Das Ziel ist immer eine schnelle, unbürokratische Hilfe vor Ort – und gleichzeitig der Aufbau kontinuierlicher, vertrauensvoller Beziehungen. Langfristig möchten wir die jungen Menschen darin bestärken, an ihren Lebensträumen festzuhalten und auf positive Zukunftsperspektiven hinzuwirken.
Doch es braucht Zeit, sich auf fremde Menschen einzulassen. Vom ersten Kontakt bis zu einer guten Beziehung können Wochen oder Monate vergehen. Auf dem Weg dorthin ist es uns wichtig, die jungen Menschen auf der Straße ernst zu nehmen mit ihrer Sicht der Dinge und ihren Problemen.
Jede*r darf sein, wie er*sie ist!

Wie wir arbeiten: Streetwork heißt, auf der Straße zu Gast sein

Wenn junge Menschen obdachlos sind, kommen oft viele Probleme zusammen: Der Kontakt zur Familie ist abgebrochen, viele sind psychisch belastet oder haben Zahlungsverpflichtungen, die sie versuchen, mit ihren wenigen Mitteln abzuzahlen. Und viele haben schlechte Erfahrungen mit Erwachsenen gemacht: Eltern, Pädagog*innen, Polizei.
Als Streetworker*innen wollen wir die zuverlässigen erwachsenen Bezugspersonen sein, die Jugendliche und junge Erwachsene dringend brauchen. Deshalb verhalten wir uns auch auf der Straße so respektvoll, als würden wir die Straßenjugendlichen zuhause besuchen. Wir sind auf den Straßen von Freiburg präsent, doch wir drängen uns nicht auf.
Das Tempo bestimmen die jungen Menschen selbst. Und auch den Ort. Streetwork bedeutet: Die Hilfe kommt zu den Menschen – nicht umgekehrt. Denn auf der Straße zu leben ist anstrengend und braucht viel Organisation. Unsere Hilfe muss deshalb einfach und zugänglich sein.

Das StreetMobil: Versteckte Obdachlosigkeit erkennen

Je früher wir junge Menschen in schwierigen Lebenssituationen erreichen, desto einfacher ist es, ihre Probleme gemeinsam anzugehen – und eine drohende Obdachlosigkeit vielleicht sogar zu vermeiden. Doch wer »outet« sich schon gern?
Gerade zu Beginn verhalten sich viele junge Menschen ohne feste Wohnung noch sehr unauffällig. Seit einigen Jahren kommen wir mit immer mehr Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Kontakt, denen man die tägliche Herausforderung, einen Schlafplatz zu finden, nicht ansieht.
Deshalb gibt es unser StreetMobil: Der bunte Bus steht einmal wöchentlich vor dem Theater Freiburg und ist von weitem erkennbar als Ort, an dem jede*r mit seinen Fragen willkommen ist. Hier gibt es Tee, Kaffee und einen Internetzugang, um zum Beispiel Wohnungsinserate durchzusehen. Und die Gelegenheit, unkompliziert mit uns ins Gespräch zu kommen.

Streetwork

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Dipl. Soz. Päd.

Darma Zulkifli & Kolleg*innen

Darma.Zulkifli@sos-kinderdorf.de