EREV lädt die Freiburger StraßenSchule als Praxisprojekt und Interessierte verschiedenster Fachrichtungen im Winter nach Soest
- „Unter dem Radar“ – Junge Wohnungslose in Deutschland“
- Tagung für Fachkräfte aus Einrichtungen der Erziehungshilfe, der Kinder- und Jugendpsychiatrie, aus Jugendämtern sowie aus dem Bildungsbereich, von Leistungsträgern, der Polizei, Justiz und Schule
- 08.-10. November 2021, Soest
- Veranstalter: EREV
- Weitere Informationen und Anmeldung: www.erev.de (Fortbildungen – Inhalt und Anmeldung 2021 – Nr. 119)
Neben eigenen Veranstaltungen und Fachtagungen, wird die Freiburger StraßenSchule regelmäßig angefragt, ihr Praxiswissen und ihre Erfahrungen bundesweit mit anderen Organisationen zu teilen.
In diesem Winter werden wir uns zusammen mit Bernd Klippstein, Staatsanwalt und Vorstandsvorsitzender des Freiburger StraßenSchule e.V., auf den Weg machen nach Soest.
EREV – der Evangelische Erziehungsverband e.V., in dessen Projektgruppe „Erziehungshilfen – Kinder- und Jugendpsychiatrie – Polizei – Justiz“ Bernd Klippstein aktiv engagiert ist, schreibt über seine Veranstaltung:
>> Das Forum der interdisziplinären Projektgruppe des EREV widmet sich dieses Mal dem Thema der jungen Wohnungslosen sowohl mit als auch ohne Erfahrung von Hilfen zur Erziehung. Im internationalen Vergleich steckt die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dieser Personengruppe im deutschsprachigen Raum praktisch noch in den Kinderschuhen. Wer ist oder fühlt sich für diese Klientel eigentlich zuständig? In welche Kostenträgerschaft fällt sie? Das Misstrauen gegenüber Behörden mindert bei diesen Menschen die Bereitschaft, sich auf Hilfen einzulassen.
Andererseits steigt der Anteil der minderjährigen Wohnungslosen. Diese landen aber in aller Regel nicht als Aufgabe bei den Jugendämtern, sondern bewegen sich häufig »unter dem Radar«. Polizei und Justiz beobachten bei diesen jungen Menschen ein Ansteigen akuter Selbst- und Fremdgefährdung und als Resultat kriminogener Aspekte das vermehrte Auftreten von Straftaten. Diese wiederum rufen die Ordnungspolitik auf den Plan, die die jungen Menschen dann aus den Innenstädten treibt – ein Teufelskreis.
Spannend ist auch die Frage nach dem Zusammenhang von Wohnungslosigkeit und dem Entstehen psychischer Erkrankungen. Das Thema macht deutlich, wie wichtig die Koordination und das Zusammenwirken der Disziplinen Hilfen zur Erziehung, Psychiatrie, Polizei und Justiz in diesen Zusammenhängen sind.