Beziehungsorientierte Jugendhilfe in brüchigen Verhältnissen
In Deutschland gelten etwa 37.000 junge Menschen unter 27 Jahren als wohnungslos (Beierle & Hoch 2017, S. 9). Viele von ihnen haben als Heranwachsende Armut, Gewalt und Beziehungsabbrüche erlebt und starten mit vielschichtigen Problemen in die Selbstständigkeit. Spezifische Unterstützungsangebote der Jugendhilfe sind rar. Dennoch gibt es Projekte wie die Freiburger StraßenSchule und der Jugenddienst des SOS-Kinderdorfs Saarbrücken, die sich dieser Zielgruppe widmen, um gesellschaftlicher Exklusion und Verelendung entgegenzuwirken, Versorgungslücken zu schließen und Entwicklungswege in Gang zu bringen.
Wie in niederschwelligen Angeboten dieser Art gearbeitet wird, ist bisher wenig erforscht.
Die Praxis der zwei genannten Jugendhilfeeinrichtungen, die seit vielen Jahren mit wohnungslosen oder von Wohnungslosigkeit bedrohten jungen Erwachsenen arbeiten, steht im Zentrum einer Studie des Sozialpädagogischen Instituts des SOS-Kinderdorf e.V. Im Rahmen der Jugendhilfe unterstützen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter mit Streetwork, einer Anlaufstelle, einem Wohnprojekt und Maßnahmen der Jugendberufshilfe junge Erwachsene in brüchigen Lebensverhältnissen.