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Aktuelles

SOS-Wohnungslosenstudie veröffentlicht

21. Juli 2022

Beziehungsorientierte Jugendhilfe in brüchigen Verhältnissen

In Deutschland gelten etwa 37.000 junge Menschen unter 27 Jahren als wohnungslos (Beierle & Hoch 2017, S. 9). Viele von ihnen haben als Heranwachsende Armut, Gewalt und Beziehungsabbrüche erlebt und starten mit vielschichtigen Problemen in die Selbstständigkeit. Spezifische Unterstützungsangebote der Jugendhilfe sind rar. Dennoch gibt es Projekte wie die Freiburger StraßenSchule und der Jugenddienst des SOS-Kinderdorfs Saarbrücken, die sich dieser Zielgruppe widmen, um gesellschaftlicher Exklusion und Verelendung entgegenzuwirken, Versorgungslücken zu schließen und Entwicklungswege in Gang zu bringen.

Wie in niederschwelligen Angeboten dieser Art gearbeitet wird, ist bisher wenig erforscht.
Die Praxis der zwei genannten Jugendhilfeeinrichtungen, die seit vielen Jahren mit wohnungslosen oder von Wohnungslosigkeit bedrohten jungen Erwachsenen arbeiten, steht im Zentrum einer Studie des Sozialpädagogischen Instituts des SOS-Kinderdorf e.V. Im Rahmen der Jugendhilfe unterstützen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter mit Streetwork, einer Anlaufstelle, einem Wohnprojekt und Maßnahmen der Jugendberufshilfe junge Erwachsene in brüchigen Lebensverhältnissen.

Die Anforderungen an professionelle Beziehungsarbeit sind groß: Wenn junge Menschen Apathie und Resignation hinter sich lassen sollen, brauchen sie Zutrauen und Raum für ihre Individualität.“

(Claudia Frank, SOS-Studie 2022)

 


Multiple Problemlagen und eine herausfordernde Alltagsbewältigung überlagern sich. Der große Wunsch nach Selbstbestimmung bei gleichzeitig ausgeprägtem Fatalismus führt mitunter zu unrealistischen Selbsteinschätzungen. Die Klientinnen und Klienten haben häufig einen umfassenden Hilfebedarf, der in den Projekten selten gänzlich aufgefangen werden kann. Vorbehalte gegenüber institutionellen Hilfen und Schwierigkeiten, die nur durch Therapien oder in Suchtkliniken angemessen zu bearbeiten sind, erschweren das pädagogische Handeln. Zudem sind die Problemlagen, Persönlichkeiten und Bewältigungsmuster der Projektteilnehmenden sehr heterogen.

In der SOS-Wohnungslosenstudie wird das Arbeitsfeld über Erfahrungen und Überlegungen von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern erschlossen. Die Aussagen der interviewten Fachkräfte machen deutlich: Beziehungsarbeit ist der Kern des pädagogischen Handelns in den Projekten. Der vorliegende Bericht macht die Ausgangsüberlegungen, das methodische Vorgehen und die zentralen Befunde der Studie zugänglich und stellt dabei die Beziehungsarbeit in den Mittelpunkt.

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Zum Sozialpädagogischen Institut (SPI) des SOS-Kinderdorf e.V.