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Aktuelles

"Stay at home" - weiterhin auf der Straße

21. Januar 2021

Wie geht es obdachlosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen im zweiten Lockdown? 

Wer vor dem ersten Lockdown auf der Straße lebte, der tut es auch heute noch. Die Wahrscheinlichkeit, ausgerechnet im Jahr 2020 Fuß gefasst zu haben, tendiert gegen Null. Trotzdem – oder gerade deshalb, ist eine qualitativ hochwertige Begleitung und Unterstützung junger Menschen auf der Straße gerade über die Zeit der Corona-Pandemie so enorm wichtig, um ihre Situation nicht weiter zu verschlechtern.

Viele offene Fragen

Auf ihren täglichen Gängen durch die Stadt, berichten die Sozialarbeiter der Freiburger StraßenSchule, ist die Informations- und Notversorgung von Straßenjugendlichen weiterhin das beherrschende Thema. Wie ist der Stand rund um das Virus und die Regularien im öffentlichen Raum, dem Wohn- und Schlafzimmer der jungen Menschen? Wo gibt es noch geöffnete Toiletten? Wer gibt Mahlzeiten aus? Weiterhin wechseln Desinfektionsmittelfläschchen und Powerbanks für die Stromversorgung bei den Treffen unter freiem Himmel ihre Besitzer, demnächst werden nun neu FFP2-Masken für die gelegentlichen Einkäufe im Supermarkt hinzukommen. In der kalten Jahreszeit sind selbstverständlich auch Schlafsäcke, Isomatten und Decken sowie Thermoskannen und Handwärmer ein gefragtes Gut.

Die Freiburger Straßenschule: wichtige Anlaufstelle für obdachlose Jugendliche

Die Freiburger StraßenSchule: wichtige Anlaufstelle für obdachlose Jugendliche


Auch sogenannte Kriseninterventionen und die Notwendigkeit für psychosoziale Hilfen haben verstärkt zugenommen. Spannungen und Konflikte untereinander und auch persönliche Akutsituationen treten vermehrt auf. Die jungen Menschen leben noch einsamer und isolierter vom Rest der Gesellschaft als bereits zuvor, sie haben keinerlei Strukturen mehr durch den Alltag hindurch und sehen keine Perspektiven mehr für ihre langfristigen Träume von einem anderen Leben. Ihre teils mühsam gegangenen Entwicklungsschritte der vergangenen Jahre sind verloren, die Sinnhaftigkeit in Frage gestellt.

Langfristige Folgen befürchtet

Bei all jenen, die zum Jahresbeginn 2020 gerade auf einem guten Weg waren, Stabilität gewannen, Arbeitsstellen und Schulplätze ergattert hatten, gibt es derzeit einen sehr hohen Beratungsbedarf. Zumeist ist der neue Plan coronabedingt direkt wieder in sich zusammen gefallen, doch die Behörden sind nur noch schwer zu erreichen, um Angelegenheiten zu klären, Gelder zu beantragen u.ä.m. Die jungen Menschen sind sehr verunsichert, wie sie sich verhalten müssen und welche Rechte sie haben.

Großes Engagement bei den Mitarbeitenden der Freiburger Straßenschule

Alles in allem befürchten die Sozialarbeiter*innen der Freiburger StraßenSchule starke langfristige Folgen, die es noch einige Jahre lang wieder aufzuarbeiten gilt. 

Die gute Nachricht - der Kontakt und das Vertrauensverhältnis zu den Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Straße ist in der Freiburger StraßenSchule ungebrochen hoch! Mit einem hohen Maß an Flexibilität und Einfallsreichtum wird direkt auf der Straße, im "Schichtwechsel" in der Tagesanlaufstelle, nebenbei an Türen und Hinterhöfen sowie über diverse Telefonleitungen und Social Media Kanälen täglich einer großen Anzahl an Straßenjugendlichen weitergeholfen. Durch Sachspenden und Gespräche, telefonische Klärungen mit Ämtern, Badezimmeraufenthalte und vielem mehr.

So können Sie helfen