Vor allem für seine Vielfalt an Minzen ist der Kräutergarten Hohenroth bekannt: 15 verschiedene Pfefferminzarten - von Ananasminze bis hin Bananenminze oder Bergminze kann man derzeit dort kaufen. „Die meisten Minzen lieben feuchten Boden und sind auch mit Halbschatten zufrieden ", sagt die Kräuterfrau. Ein ungewöhnliches Kraut ist die sogenannte Katzenminze. „Man kann die Blätter trocknen und in einem Säckchen der Katze ins Körbchen legen. Das beruhigt die Tiere." Die meisten Mentha-Arten lassen sich einfach durch Stecklinge vermehren. Dafür werden kräftige Triebe fingerlang abgeschnitten und in feuchte Erde zur Bewurzelung gesteckt. Oder der Trieb wird zunächst im Wasserglas anwurzeln gelassen und später in gut befeuchtete Erde gepflanzt.
Marika Konrad schwört auch auf mexikanischen Wegerich, welcher ein Pilzaroma hat und als Blattgemüse verwendet werden kann. Das Pilzaroma wird bei kurzem Mitgaren verstärkt, sodass es sinnvoll ist, es erst am Ende des Kochvorganges mitziehen zu lassen. Frische Blätter sind lecker in Salaten und auf Sandwiches. „Die Pflanzen können das ganze Jahr über wie eine Art Spinat oder, um Speisen ein zartes Pilzaroma zu verleihen, geerntet werden."
In den Frühbeet Kästen treffen weiße Akelei und roter Sonnenhut aufeinander, genau wie Lavendel, Gewürztagetes und Kronenlichtnelken. „Wir haben auch viele Pflanzen, die Bienen lieben und genau deshalb von Gartenliebhabern gekauft werden." Im Gewächshaus jäten drei Männer Unkraut. Sie haben es sich auf Hockern gemütlich gemacht, damit die Arbeit nicht zu anstrengend wird. „Den Bewohnern wird echte Arbeit angeboten, allerdings ohne Produktions- oder Zeitdruck", sagt Konrad.
Wilde Blühstreifen sind auch in Hohenroth anzutreffen. So hat sich beispielsweise die Süßdolde in Hohenroth ausgebreitet: „Wenn die Pflanzen hier wachsen wollen, dann sollen sie das tun", kommentiert Konrad die wild wuchernde Pflanzenart aus der Familie der Doldenblütler. Die Süßdolde ist im Geschmack dem Kerbel sehr ähnlich. „Die Samen haben einen feinen Lakritz Geschmack und sind daher auch bei Kindern sehr beliebt."
Sarah hat sich nach der Anstrengung beim Pfefferminzblätter pflücken nun eine Pause verdient: Sie legt sich für ein Viertelstündchen in die Wiese. Auch das ist bei der Arbeit in der Dorfgemeinschaft erlaubt.
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