Ob alle Kräuter ein neues Zuhause finden werden?
SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth
Kräutergarten

Der Kräutergarten – nicht nur am Kräutertag beliebt

Kräuterliebe: Einblicke in unser Team

Um die 15 Bewohner kommen täglich in den Kräutergarten und helfen Marika Konrad, diesen in Schuss zu halten. Sie ernten Minze, trocknen Ringelblumen für Tees und Salben, jäten Unkraut oder vermehren Setzlinge. Karolin lebt schon seit über 20 Jahren in der Dorfgemeinschaft Hohenroth und in der Wildkräuter-Werkstatt arbeitet sie am liebsten. „Karolin  schneidet gerne aus und fertigt so die Anhänger für Essig- und Ölfläschchen", sagt Marika Konrad. Die Anhänger sind aus Papier gefertigt. „Die Grundlage all unserer Essigsorten ist echter Bio-Weißwein- oder Obstessig", sagt Konrad. Sie überlegt sich immer neue Kreationen wie Tomaten-Essig oder Chili-Öl.
Die Bewohner sollen Spaß haben am Kräutergarten und an allen Produkten, die daraus entstehen. Und Spaß scheinen sie wirklich zu haben. Die 30-jährige Sarah hilft gerne beim Seifen machen. Auch hier werden nur natürliche Substanzen und keinerlei chemische Farb- und Konservierungsstoffe eingesetzt. „Die Seifen bestehen aus pflanzlichen Ölen, Milch, Lanolin, Mineralerde,." Gefärbt werden sie mit Spinat.
Die Rohstoffe für all die duftenden Produkte liefert der eigene Kräutergarten, der direkt hinter der Werkstatt liegt. Immer am ersten Sonntag im Mai werden dort Kräuter- und Pflanzenraritäten  zum  Verkauf angeboten, wie kuschelige Pfefferminzgeranien oder Erdbeerminze, eine Vielzahl an Tomatenpflanzen oder Ananassalbei. Marika Konrad liebt diese Vielfalt. Sie entdeckt immer wieder auf Messen oder im Internet seltene Kräuter.
Vor allem für seine Vielfalt an Minzen ist der Kräutergarten Hohenroth bekannt: 15 verschiedene Pfefferminzarten - von Ananasminze bis hin Bananenminze oder Bergminze kann man derzeit dort kaufen. „Die meisten Minzen lieben feuchten Boden und sind auch mit Halbschatten zufrieden ", sagt die Kräuterfrau. Ein ungewöhnliches Kraut ist die  sogenannte Katzenminze. „Man kann die Blätter trocknen und in einem Säckchen der Katze ins Körbchen legen. Das beruhigt die Tiere." Die meisten Mentha-Arten lassen sich einfach durch Stecklinge vermehren. Dafür werden kräftige Triebe fingerlang abgeschnitten und in feuchte Erde zur Bewurzelung gesteckt. Oder der Trieb wird zunächst im Wasserglas anwurzeln gelassen und später in gut befeuchtete Erde gepflanzt.
Marika Konrad schwört auch auf mexikanischen Wegerich, welcher ein Pilzaroma hat und als Blattgemüse verwendet werden kann. Das Pilzaroma wird bei kurzem Mitgaren verstärkt, sodass es sinnvoll ist, es erst am Ende des Kochvorganges mitziehen zu lassen. Frische Blätter sind lecker in Salaten und auf Sandwiches. „Die Pflanzen können das ganze Jahr über wie eine Art Spinat oder, um Speisen ein zartes Pilzaroma zu verleihen, geerntet werden."
In den Frühbeet Kästen treffen weiße Akelei und roter Sonnenhut aufeinander, genau wie Lavendel, Gewürztagetes und Kronenlichtnelken. „Wir haben auch viele Pflanzen, die Bienen lieben und genau deshalb von Gartenliebhabern gekauft werden." Im Gewächshaus jäten drei Männer Unkraut. Sie haben es sich auf Hockern gemütlich gemacht, damit die Arbeit nicht zu anstrengend wird. „Den Bewohnern wird echte Arbeit angeboten, allerdings ohne  Produktions- oder Zeitdruck", sagt Konrad.
Wilde Blühstreifen sind auch in Hohenroth anzutreffen. So hat sich beispielsweise die Süßdolde in Hohenroth ausgebreitet: „Wenn die Pflanzen hier wachsen wollen, dann sollen sie das tun", kommentiert  Konrad  die wild wuchernde Pflanzenart aus der Familie der Doldenblütler. Die Süßdolde ist im Geschmack dem Kerbel sehr ähnlich. „Die Samen haben einen feinen Lakritz Geschmack und sind daher auch bei Kindern sehr beliebt."
Sarah hat sich nach der Anstrengung beim Pfefferminzblätter pflücken nun eine Pause verdient: Sie legt sich für ein Viertelstündchen in die Wiese. Auch das ist bei der Arbeit in der Dorfgemeinschaft erlaubt.
Wir danken der Mainpost für diesen Artikel

Produkte aus dem Kräutergarten


Impressionen vom Kräutertag


Ihre Ansprechpartnerin

Marika Konrad
SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth
97737 Gemünden
Öffnungszeiten für die telefonische Bestellung
Montag: 13:45 – 17:30
Dienstag: 8:30 – 11:45, 13:45 – 17:30
Mittwoch: 13:45 – 17:30
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