Der Adventsbasar ist eigentlich das Highlight der Bewohner in der Dorfgemeinschaft Hohenroth. Doch dieser muss dieses Jahr aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen. Hinweis: Dieses Bild ist vor der Corona-Pandemie entstanden.
© SOS-Kinderdorf e.V.
Der Adventsbasar ist eigentlich das Highlight der Bewohner in der Dorfgemeinschaft Hohenroth. Doch dieser muss dieses Jahr aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen. Hinweis: Dieses Bild ist vor der Corona-Pandemie entstanden.
© SOS-Kinderdorf e.V.
Die Corona-Maßnahmen schränken die Menschen in unseren SOS-Dorfgemeinschaften stark ein
Die coronabedingten Kontaktbeschränkungen und Hygienevorschriften treffen auch die Menschen in unseren SOS-Dorfgemeinschaften schwer – geänderte Besuchsregeln für Angehörige, entfallende Freizeitbeschäftigungen und Veranstaltungen. In unseren drei Dorfgemeinschaften leben Menschen mit Behinderung in Hausgemeinschaften zusammen. Sie werden von einem Hauselternpaar betreut und können entsprechend ihrer Fähigkeiten in Arbeitsbereichen, wie Bäckerei, Metallwerkstatt, Landwirtschaft, mithelfen.
Die geänderten Besuchsregeln sind immer noch das größte Thema
Franziska Schade mit einer Betreuten
© SOS-Kinderdorf e.V. / Foto: Frank May
Franziska Schade mit einer Betreuten
© SOS-Kinderdorf e.V. / Foto: Frank May
In der SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth leben 162 Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung. Zu Beginn der Pandemie durften die Bewohner nicht mehr nach Hause fahren, um Familie und Freunde zu besuchen. Dies hat sich zwar glücklicherweise wieder gelockert, wenn die Bewohner in die Dorfgemeinschaft zurückkehren, müssen sie allerdings eine Woche in Quarantäne. Das ist für viele Bewohner nicht ganz einfach. Manche fühlen sich in dieser Zeit ausgegrenzt. Die Angehörigen in die Dorfgemeinschaft einzuladen ist wiederum auch nicht ganz problemlos. Da der Besuch die Hausgemeinschaften derzeit nicht betreten darf und auch das kleine Dorf-Café geschlossen ist, muss sich im Freien getroffen werden. Wer nun wann, wie und wen besuchen darf, ist für die Bewohner immer noch das größte Thema, erklärt Hausmutter Franziska Schade. Die 25-jährige Bewohnerin Michaela erzählt: „Viele halten Kontakt über Briefe. Besonders jetzt wo es auf Weihnachten zugeht verschicken wir viel Weihnachtspost. Auch telefonieren wir viel oder machen eine Videobotschaft über WhatsApp.“
Veranstaltungen entfallen – nun auch der beliebte Adventsbasar
Eine weitere enorme Einschränkung für die Bewohner sind die entfallenden Veranstaltungen. Einige, wie der Kräutertag, Theater und Konzerte fanden in diesem Jahr nicht statt. Nun fällt auch noch der Adventsbasar aus – normalerweise ein absolutes Highlight für die Bewohner.
„Wir finden, dass das ein großer Verlust für unsere Dorfgemeinschaft ist. Uns wird die Musik, das leckere Essen und der Besuch unserer Verwandten an diesem Tag sehr fehlen.“
Bewohnerin Michaela, 25 Jahre alt
Das ganze Jahr über werden in den Arbeitsbereichen Produkte für den Verkauf beim Adventsbasar gefertigt. „Die Bewohner sind so stolz , wenn ihre Werkstatt Gewinne erzielt und etwas erwirtschaftet. Das ist ihr Lebensinhalt!“, meint Hausmutter Franziska Schade.
Spendenprojekt: „Für jedes SOS-Kinderdorfkind einen Lebkuchen!“
Eine von zwölf Arbeitsbereichen in der SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth ist die Bäckerei und Konditorei. Damit die Bewohner dort dennoch Lebkuchen backen können, haben sich die Betreuer etwas einfallen lassen: „Für jedes SOS-Kinderdorfkind einen Lebkuchen!“ Matthias Ospald, Bäckergeselle und Betreuer in der Bäckerei erzählt: „Wir wollten trotz der Absage unseres Adventsbasars gerne Lebkuchen für die Menschen in den anderen Einrichtungen backen. Das ist also unser kleiner Beitrag, den Kindern und Jugendlichen in den anderen Einrichtungen die Adventszeit in dieser Situation etwas zu versüßen.“
Mehr zum Spendenprojekt
Auch in diesem Jahr duftet es in der Bäckerei und Konditorei der SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth wieder köstlich nach weihnachtlichem Gebäck, während die Bewohner Plätzchen und Lebkuchen backen.
© SOS-Kinderdorf e.V. / Foto: Christine Frauer