Wir freuen uns, Ihnen ab heute eine rare Spezialität empfehlen zu dürfen: ab dieser Woche sind unsere lilafarbenen Stangenbohnen mit dem schönen Namen „Blauhilde“ erntereif. Da sie zum ersten Mal ausprobiert wurden, haben wir nur wenig davon und sie stehen auch nicht täglich auf der Liste, sind jedoch ab sofort im Laden erhältlich!
Besonders Marcel und Ingo haben sich ihrer angenommen und – trotz tropischer Temperaturen im Folientunnel - eine wahre Freude beim Ernten gehabt, wie man unschwer erkennen kann…..
Unsere Gartenbohnenvielfalt – von der Busch- zur Stangenbohne – haben wir den verschiedenen indigenen Kulturen Südamerikas zu verdanken. Diese fanden nämlich vor vielen tausend Jahren nach langem Experimentieren mit den rohen Früchten und Schoten heraus, dass die eigentlich giftige Pflanze im gekochten Zustand eine wohlschmeckende Eiweißquelle bietet. Nur durch das Kochen werden die gefährlichen Eiweißtoxine abgebaut. Und auch nur durch die Kombination mit den richtigen Nahrungsmitteln kann das wertvolle Eiweiß der Bohne genutzt werden. So bot den peruanischen Aztekenstämmen die Bohne zusammen mit dem Mais als Grundnahrungsmittel alle essentiellen Aminosäuren, die der menschliche Körper zum Leben braucht und konnte das tierische Eiweiß als Proteinquelle ersetzen. In Zeiten von Bevölkerungswachstum damals wie heute eine schöne Sache.
Auf der ganzen Welt und in den unterschiedlichsten Kulturen wurde die Bohne mit den verstorbenen Seelen, den Toten in Verbindung gebracht: Bohnenfunde in altägyptischen Grabstätten, beliebte Totenspeise bei den Kelten und Germanen oder die Bohnenblüten als Todessymbol im antiken Griechenland.
Ob in der Anthroposophie oder bei verschiedenen Ethnobotanikern gilt die Bohne als ein besonders „beseeltes“ Pflanzenwesen, das bei genauer Betrachtung tierische Züge annimmt: die Bohnenwurzeln sind besetzt mit stickstofffixierenden Knöllchenbakterien – Mensch und Tier bestehen zum Großteil aus stickstoffhaltigen Eiweißen, Pflanzen hingegen meist aus Kohlenstoffverbindungen. Die Blätter rollen sich nachts zusammen und die Staubfäden bewegen sich bei der Selbstbestäubung aktiv. Auch morphologisch erinnert die Bohnenblüte an einen Schmetterling und ist tierhaft zweiseitig symmetrisch - oben und unten, hinten und vorne:
Lassen Sie sich ihr „Bohnensteak“ schmecken, im Eintopf, als Beilage oder als leckerer
Sommersalat mit Feta:
- Bohnen mundgerecht schnippeln und mit frischem Bohnenkraut aus dem Garten bissfest garen,
- genügend Zwiebeln und Knoblauch goldbraun anbraten und mit den fertigen Bohnen mischen,
- Hohenrother Feta in Würfeln dazu, evtl. auch etwas gerösteter Sesam
- und mit einer feinen Sauce aus gutem Öl, Essig, einem Hauch Süße aus Zucker, Honig oder Apfelsaft, Salz und Pfeffer genießen
Herzlich, Eure Gärtner*innen