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Kinderdorffamilien in Lateinamerika

Jedes Kind braucht eine Familie. Und dennoch leben schätzungsweise zehn Millionen Waisen in Lateinamerika. Dazu kommen etliche Kinder, deren Eltern sich aus den unterschiedlichsten Gründen nicht kümmern können. Das zeigt, wie wichtig die Arbeit von SOS-Kinderdorf ist. 
Um Kindern ohne elterliche Fürsorge zu helfen, gibt es auch in Lateinamerika die SOS-Kinderdörfer. Im vergangenen Jahr konnte SOS-Kinderdorf hier 630 Kindern ein Zuhause und die Chance auf ein liebevolles Aufwachsen geben. Das Konzept eines jeden SOS-Kinderdorfes sieht vor, dass:
  • die SOS-Kinderdorfeltern sich emotional und als Erzieher voll engagieren;
  • die Kinder ihren Bedürfnissen entsprechend gefördert und bei der Schul- und Berufsausbildung unterstützt werden;
  • Geschwister, wenn möglich, nicht getrennt werden, sondern gemeinsam in einer SOS-Kinderdorffamilie aufwachsen.

Kinderforffamilien Lateinamerika

Ihre Spende wirkt

Kinder erhielten täglich warme Mahlzeiten.

Kinder wurden ärztlich versorgt.

Kinder besuchten die Grund- oder Sekundarschule.

Ein Zufluchtsort für verlassene Kinder auf Haiti

Krankheiten, Armut und Überforderung sind nur einige der Gründe, warum Eltern auf Haiti sich nicht um ihre Familien kümmern können.
Problemlagen auf Haiti:
  • 24 Prozent der Bevölkerung gelten als arm.
  • 6 Prozent aller Kinder sterben vor ihrem 5. Geburtstag.
  • 49 Prozent der Bevölkerung sind unterernährt.
  • 65 Prozent der Menschen haben keinen Zugang zu sanitären Anlagen.*
SOS-Kinderdorf betreut in Haiti 110 Kinder, deren Eltern sich nicht mehr um sie kümmern konnten. Die Gründe dafür können ganz unterschiedlich sein: Einige der Kinder sind Waisen, bei anderen waren
die Eltern zu arm oder krank, um sich um ihre Familie zu kümmern, und in wieder anderen Fällen haben die Kinder Gewalt oder Vernachlässigung erfahren.
Gerade in einem armen Land wie Haiti leistet SOS-Kinderdorf damit einen wichtigen Beitrag zum Kinderschutz, da viele Kinder ohne SOS-Kinderdorf auf sich alleine gestellt wären. In den Kinderdorffamilien leben die Kinder mit einer Kinderdorfmutter und SOS-Kinderdorfgeschwistern wie in einer normalen Familie zusammen. 
Die Kinderdorfmütter werden dabei von einem Team aus Pädagogen unterstützt und sind vor allem für die
Gestaltung des Alltags zuständig. Sie sorgen dafür, dass die Kinder zur Schule gehen, bereiten die gemeinsamen Mahlzeiten zu und beschäftigen die Kinder in deren Freizeit. Sie haben zu jeder Zeit ein offenes Ohr für alle Kinder. 
Die haitianische Kinderdorfmutter Parisien Beauzelaine beschreibt ihren Job zusammenfassend so: „Ich bin sehr stolz darauf, Teil einer SOSKinderdorffamilie zu sein. Ich liebe meinen Job, weil ich den ganzen Tag mit den Kindern verbringen kann.“

Erfolgsgeschichte aus Jamaika

Problemlagen in Jamaika:
  • 20 Prozent der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze.
  • 13 Prozent der Menschen haben keinen Zugang zu sanitären Anlagen.
  • 6 Prozent aller Kinder unter 5 Jahren sind schwer unterernährt.
  • 12 Prozent der Erwachsenen sind Analphabeten.*

Ein Neustart für vier Geschwister

Not, Armut und ein mangelhaftes Sozialsystem sind der Grund, warum viele Kinder auf Jamaika auf sich alleine gestellt sind. Im SOS-Kinderdorf fanden Annie*, Mark*, Domi* und Gino* einen Ausweg aus der Not.
Die Geschwister Annie (12), Mark (9), Domi (8) und Gino (6) waren schon immer eine wichtige Stütze füreinander. Denn in ihrer Familie hatten die vier schon früh gelernt, dass sie sich nur aufeinander wirklich verlassen konnten. Die Mutter der Geschwister litt unter einer psychischen Erkrankung und konnte sich nicht richtig um ihre Kinder kümmern, und mit den elterlichen Pflichten auf sich alleine gestellt, war der Vater der vier überfordert. Die Aufnahme im SOS-Kinderdorf war nach Jahren der Vernachlässigung ein wichtiger Schritt für die Kinder – und trotzdem eine Umstellung. „Als sie ankamen, waren sie sehr schüchtern“, erzählt SOS-Kinder dorfmutter Leonie von der ersten Zeit mit den Geschwistern. Doch besonders das SOS-Kinderdorfprinzip, leibliche Geschwister nach Möglichkeit gemeinsam in SOS-Kinderdorffamilien unterzubringen, erwies sich für die vier als echter Segen. Gemeinsam gewöhnten sie sich nach und nach in der unbekannten Umgebung ein. Heute sind alle vier fröhliche Kinder mit Freunden und Hobbys, die gerne in die Schule gehen. Wichtige Bezugspersonen füreinander sind die Geschwister aber bis heute, erzählt Mutter Leonie: „Sie unternehmen viel, am liebsten verbringen sie aber immer noch Zeit miteinander.“
* Name zum Schutz der Privatsphäre geändert